Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(03): 288
DOI: 10.1055/s-0038-1635215
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fünf Jahres Follow up einer Multicenter Studie über die kardiotoxische Sicherheit und Effektivität der neoadjuvanten Therapie mit liposomalem Doxorubicin (Myocet®), Docetaxel (Taxotere®) und Trastuzumab (Herceptin®) bei Patieninnen mit HER2-positivem Mammakarzinom

C Brunner
1   Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Innsbruck
,
C Marth
1   Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Innsbruck
,
A Lang
2   Abteilung für Innere Medizin, Landeskrankenhaus Feldkirch
,
T Jäger
2   Abteilung für Innere Medizin, Landeskrankenhaus Feldkirch
,
H Stöger
3   Abteilung für Onkologie, Universitätsklinik für Innere Medizin Graz
,
C Suppan
3   Abteilung für Onkologie, Universitätsklinik für Innere Medizin Graz
,
M Hubalek
1   Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Innsbruck
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 March 2018 (online)

 

Fragestellung:

Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom ist die neoadjuvante Therapie aus humanisiertem monoklonalem IgG1-Antikörper und Chemotherapie mittlerweile Standard. In unserer Studie konnten wir bereits 2013 zeigen, dass die Kombination liposomales Doxorubicin mit Trastuzumab die Rate der kompletten Remissionen erhöhte, und die kardiale Sicherheit dieser neoadjuvanten Chemotherapie mit Trastuzumab gegeben ist.

In dieser Analyse wurden die Daten von 84 Brustkrebspatientinnen von 3 verschiedenen Zentren bezüglich rezidivfreies Überleben und Gesamtüberleben untersucht.

Methode:

In dieser Studie wurden Daten von insgesamt 84 Patientinnen mit stanzbioptisch gesichertem Mammakarzinom und HER2 Überexpression aus 3 verschiedenen Tumorzentren inkludiert. Alle Patientinnen wurden mit einer neoadjuvante Kombinationstherapie mit liposomales Doxorubicin (60 mg/m2, oder 50 mg/m2) Docetaxel (75 mg/m2) und Trastuzumab (8 mg/kg 1. Zyklus und 6 mg/kg ab 2. Zyklus) therapiert. Anhand klinischer Daten aus den Patientinakten wurde das rezidivfreie Überleben sowie das Gesamtüberleben dieser Patientinnen bestimmt.

Ergebnisse:

Nach abgeschlossener neoadjuvanter Chemotherapie und humanisierten monoklonalen IgG1-Antikörper erreichten 39 Patientinnen (32,7%) histologisch eine pCR. Nur bei einer Patientin (0,8%) konnte bezüglich kardialer Toxizität nach Abschluss der Chemotherapie eine asymptomatische LVEF unter 45% diagnostiziert werden. Das durch die Kaplan-Meyer Analysen berechnete metastasenfreie Überleben betrug 85%, das Gesamtüberleben nach 5 Jahren betrug 90%. Keine der Patientin hatte ein weiteres kardiales Geschehen nach Abschluss der Chemotherapie.

Schlussfolgerung:

In der retrospektiven Multicenter Studie konnten wir die hohe pCR Rate, sowie die kardiale Sicherheit der Kombinationstherapie Myocet/Taxotere/Herceptin zeigen. Die 5 Jahres Daten zeigten, dass die Patientinnen ein exzellentes rezidivfreies Überleben sowie Gesamtüberleben haben und die kardiale Sicherheit auch nach 5-jähriger Nachbeobachtungszeit gegeben ist.