Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(03): 290-291
DOI: 10.1055/s-0038-1635222
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wissensstand über HPV

L Gensthaler
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
S Pils
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
M Gorczyca
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
L von Raußendorf
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
S Springer
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
E Joura
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 March 2018 (online)

 

Fragestellung:

Human Papillomavirus (HPV) wird vorwiegend per Sexualkontakt übertragen und ist ursächlich für eine Vielzahl von Krebserkrankungen. Achtsamkeit, Wissen und der Wille präventive Maßnahmen zu setzen, sind essentiell für die Reduktion der Inzidenzrate der HPV Infektionen und deren assoziierten Krankheiten.

Material und Methodik:

113 Patientinnen, welche zwischen 09/2012 – 07/2013 an der Frauenklinik der Medizinischen Universität ambulant in Behandlung waren, wurden in diese Pilotstudie eingeschlossen. 61 Patientinnen, wurden wegen einer HPV-assoziierten Zervikalen intraepithelialen Neoplasie (CIN) kontrolliert. 52 Patientinnen, wurden aufgrund HPV-unabhängiger gynäkologischer Erkrankungen behandelt. Bei dieser Fragebogenstudie wurden der Wissensstand dieser beiden Patientinnengruppen hinsichtlich HPV evaluiert. Fragen hinsichtlich HPV, Risikofaktoren für HPV-Infektionen, HPV-assoziierte Erkrankungen, die HPV Impfung und persönliche Patientendaten (Ausbildung, Intervall der PAP Abstriche, Anzahl der Sexualpartner) wurden erhoben.

Ergebnisse:

Die Studien- sowie Kontrollgruppe differierten nicht signifikant hinsichtlich des durchschnittlichen Patientinnenalters, des Ausbildungsgrades sowie der ethnischen Herkunft. Das generelle Wissen über HPV, dessen Risikofaktoren (45,9% vs. 39,2%) und HPV-assoziierte Erkrankungen (90,1% vs. 54,9%) war in jener Gruppe der Patientinnen mit HPV-assoziierter Neoplasie signifikant höher (p = 0,005). Diese Gruppe gab den niedergelassenen Gynäkologen als primäre Informationsquelle an (82,8%). Dennoch hatten 13,1% der Studiengruppe keinerlei Wissen über HPV bzw. klassifizierten es fälschlicherweise als Bakterium (9,8%). Die Durchimpfungsrate war in beiden Gruppen äußerst niedrig (12,1% vs. 2%). Ursächlich hierfür war die mangelnde Wissen über die HPV-Impfung (41,2% vs. 52%), (19,6% vs. 8%) sowie eine zurückhaltende Einstellung hinsichtlich Impfungen (5,9% vs. 24%).

Diskussion und Schlussfolgerung:

Obwohl mehrere rezente Studien eine Zunahme des Wissens bezüglich HPV innerhalb der letzten 5 – 10 Jahre beschrieben, wurden auch Unterschiede und Missverständnisse aufgezeigt. In dieser Studie konnte der niedergelassene Facharzt als Hauptinformationsquelle für HPV, Risikofaktoren und Folgeerkrankungen identifiziert werden. Dennoch waren sogar bei betroffenen Patientinnen große Wissenslücken, besonders hinsichtlich der Verfügbarkeit und des Nutzens einer HPV-Impfung.