Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(03): 293
DOI: 10.1055/s-0038-1635230
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Etablierung eines Trainings-Tools für die Erkennung des Endometriumkarzinoms

B Neuber
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
J Lafleur
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
F Roithmeier
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
G Brunnmayr-Petkin
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
L Hadjari
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
,
L Hefler
1   Gynäkologisches Tumorzentrum, Ordensklinikum Linz
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 March 2018 (online)

 

Fragestellung:

Das Endometriumkarzinom ist das häufigste gynäkologische Malignom und wird weiterhin in praktisch allen gynäkologischen Abteilungen diagnostiziert und behandelt. Die Erkennung mittels Hysteroskopie stellt den ersten Schritt in der Diagnose dar und ist ein wichtiger Schritt in der Diagnosefindung. Im Rahmen des vorliegenden Projektes wollen wir überprüfen wie häufig anhand von hysteroskopischen Bildern die richtige histologische Diagnose vorhergesagt werden kann.

Material und Methodik:

Wir haben eine Sammlung von hysteroskopischen Bildern von 100 postmenopausalen Patientinnen online gestellt, die wegen einer Postmenopausenblutung oder einer asymptomatischen Endometriumhyperplasie im Jahr 2016 und 2017 an unserer Abteilung operiert wurden. Insgesamt wurden die Bilder von 31 Ärztinnen beurteilt (durchschnittliches Alter: 36,4 Jahre; 16 Frauen, 15 Männer; 10 Turnusärzten, 12 Assistenten, 6 Fachärzten, 3 Gynäko-Onkologen.

Ergebnisse:

Die durchschnittliche Dauer die 100 Bilder zu beurteilen betrug 22,4 min. Insgesamt wurden 71,4% aller Bilder richtig beurteilt. Frauen und Männer beurteilten zu 68,1% bzw. zu 75,2% richtig (p = 0,2). Turnusärzte, Assistenten, Fachärzten und Gynäko-Onkologen beurteilten zu 56,8%, 79,7%, 71,7%, 83,7% richtig (p < 0,001). Es zeigte sich eine Korrelation mit dem Alter des Arztes und der Anzahl der richtigen Beurteilungen, je älter umso besser (p < 0,001). Gynäko-Onkologen hatten signifikant weniger Überdiagnosen (12 vs. 25) im Vergleich zu Fachärzten (p = 0,01), die Anzahl der Unterdiagnosen war gleich.

Diskussion und Schlussfolgerung:

Im Rahmen eines online Tests konnte nachgewiesen werden, dass Gynäko-Onkologen die höchste Trefferrate in der Beurteilung von hysteroskopischen Bildern erzielen. Erfahrung und Training scheinen wichtige Faktoren zu sein, die die Trefferrate beeinflussen.