Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(03): 298-299
DOI: 10.1055/s-0038-1635245
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spätaufgetretene aseptische Abszessbildung nach der NSM und Rekonstruktion mit den Implantaten und Mesh: Fallpräsentation

G Tomasch
1   Abteilung für Gynäkologie, Universitätsfrauenklinik, Medizinische Universität Graz
,
V Bjelic-Radisic
1   Abteilung für Gynäkologie, Universitätsfrauenklinik, Medizinische Universität Graz
,
E Trapp
1   Abteilung für Gynäkologie, Universitätsfrauenklinik, Medizinische Universität Graz
,
D Ulrich
1   Abteilung für Gynäkologie, Universitätsfrauenklinik, Medizinische Universität Graz
,
K Tamussino
1   Abteilung für Gynäkologie, Universitätsfrauenklinik, Medizinische Universität Graz
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 March 2018 (online)

 

Hintergrund und Fragestellung:

Rekonstruktionen mit den Implantaten und azellulären dermalen Matrices werden zunehmend in der rekonstruktiven Mammachirurgie verwendet. Die häufigste Komplikation sind Blutungen, Nekrosen und Wundheilstörungen.. Ein aseptischen Abszessbildung einige Monate nach der Operation sind ungewöhnlich und in der Literatur nicht beschrieben. Wir berichten von 2 Fällen einer aseptischen Abszessbildung, die vier, bzw. sechs Monate nach der Rekonstruktion mit den Implantaten auftreten sind.

Fallbericht 1:

Eine 35-jährige, prämenopausale Patientin mit einem hormonrezeptor-positiven Mammakarzinom und familiärer Belastung erhielt nach der neoadjuvanten CTX eine NSM bds, axilläre Dissektion links und Sofortrekonstruktion mit den Implantaten und acellularem Netz. Die Patientin wurde in de Oliympia Studie eingeschlossen (placebokontrollierte Phase III Studie, (Olaparib 600 mg vs. Placebo für 1 Jahr).

Vier Monate, bzw. 6 Monate nach der Operation zeigten sich im Bereich der beiden Brüste scharf begrenzte Hautblasen ohne Inhalt. Klinisch ähneln die Läsionen einem Abszess. Eine mikrobiologische Untersuchung zeigte jedoch einen unauff. Befund. Bei zunehmendem Hautdefekt und drohenden Nekrosen wurden die Hautdefekte in mehrmaligen Sitzungen entfernt.

Fallbericht 2:

Eine 32-jährige, prämenopausale Patientin mit hormonrezeptor-negativen Mammakarzinom und familiärer Belastung erhielt nach der durchgeführten neoadjuvanten CTX, NSM bds, axilläre Dissektion links und Sofortrekonstruktion mit den Implantaten und acellularen Netz. Postoperativ wurde die Patientin in die Oliympia Studie eingeschlossen Vier Monate nach der Operation zeigten sich stark juckende Effloreszenzen im Gesicht und am Hals und zwei scharf begrenzte gerötete Hautblasen im Bereich der rechten Brust ohne Inhalt. Klinisches Bild und Verlauf war sehr ähnlich dem vorher beschriebenen Fall. Bei zunehmendem Hautdefekt wurde das Implantat entfernt und eine Ablatio durchgeführt.

Ergebnisse und Conclusion:

Die beiden Patientinnen zeigten das Bild einer spätaufgetretenen Abszessbildung, die klinisch, labortechnisch und histologisch nicht bestätigt wurde. Im beiden Fällen handelte sich um eine nicht infektiöse Hautveränderung, die zu weiteren Operationen geführt haben. Nach unseren Kenntnissen wurde dieses klinische Bild in der Literatur bis jetzt noch nicht beschrieben.