CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S11
DOI: 10.1055/s-0038-1639754
Abstracts
Aerodigestivtrakt: Aerodigestive tract

Rezidivierende Kehlkopfpapillomatose – Ergebnisse einer prospektiven Pilotstudie zur HPV-Impfung?

C Meyer
1   HNO Klinik Bielefeld Mitte, Bielefeld
,
P Kin Cho Goon
2   Department of Dermatology (P.K.C.G.) Norfolk and Norwich University HospitalColne, Norwich, Großbritannien
,
LU Scholtz
1   HNO Klinik Bielefeld Mitte, Bielefeld
,
H Sudhoff
3   HNO Klinik Bielefel Mitte, Bielefeld
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die Kehlkopfpapillomatose ist eine seltene, gutartige Erkrankung. Ursächlich ist das Humane Papillomavirus (HPV). In über 90% der Fälle sind die Subtypen 6 und 11 verantwortlich. Im Akutstadium führt die Erkrankung zur Notwendigkeit von chirurgischen Maßnahmen im Sinne einer Entfernung der Tumore, da diese zu Obstruktionen der Luftwege führen können. Als Langzeitfolgeerkrankungen sind Vernarbung der Stimmbänder, Veränderung des Stimmklanges und als Folge der Tracheotomie Stimmverlust bekannt. Das Ziel dieser Studie ist zu zeigen, dass durch Impfung mit der quadrivalenten HPV L1 Impfstoff (Gardasil ™) die Zahl der chirurgischen Eingriffe nach der Impfung rückläufig sind.

Methoden:

In dieser prospektiven Studie konnten 12 Patienten mit Kehlkopfpapillomatose einbezogen werden. Die Patienten, bei denen der Subtyp 6 oder 11 festgestellt werden konnten, wurden im Rahmen des ersten chirurgischen Eingriffs mit dem quadrivalenten HPV L1 Impfstoff (Gardasil™) geimpft. Eine Wiedervorstellung zur Befundkontrolle dieser Patienten folgte nach 3 bis 6 Monaten.

Ergebnisse:

Mit dieser Studie konnte eine Abnahme von chirurgischen Eingriffen um mehr als das 7-fache nach der Impfung (6,71/1000 Monaten) im Vergleich zu vor der Impfung (47.44/1000 Monaten) gezeigt werden (p < 0,0001).

Schlussfolgerung:

Chirurgische Maßnahme zur Behandlung der Kehlkopfpapillomatose sind wichtig Säulen der Therapie, da es ohne diese zu Obstruktion der Atemwege führen kann. Trotz der geringen Anzahl an Patienten in dieser Studie (auf Grund der Seltenheit dieser Erkrankung), zeigt sich ein signifikanter Vorteil nach der Impfung für diese Patienten. Weitere randomisierte, multi-zentrische Studien sind notwendig um diese Hypothese zu belegen und um weitere Therapiemaßnahme zu etablieren.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

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