CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S13-S14
DOI: 10.1055/s-0038-1639762
Abstracts
Aerodigestivtrakt: Aerodigestive tract

Akute Angioödeme – retrospektive Analyse zu Diagnose, Krankheitsverlauf und Therapie

A Pfaue
1   HNO-Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
J Hahn
1   HNO-Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
T Hoffmann
1   HNO-Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
J Greve
1   HNO-Universitätsklinik Ulm, Ulm
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Akute Angioödeme (AE) können bei Manifestation im Bereich der oberen Atemwege zu lebensbedrohlichen Obstruktionen führen. Die Einteilung anhand der vermittelnden Mediatoren, Histamin und Bradykinin, ist entscheidend für die Therapiewahl und den Krankheitsverlauf.

Methoden:

Eingeschlossen wurden Patienten, die sich mit akuten AE im Zeitraum von 6 Jahren in der HNO-Uniklinik Ulm vorstellten (247 Fälle). Ausgewertet wurden die Ursachen, Lokalisationen, der Krankheitsverlauf, das zeitliche Auftreten und Therapiemanagement.

Ergebnisse:

Am häufigsten waren Medikamenten-induzierte (RAE) und Histamin-vermittelte AE (HisAE). Hereditäre AE (HAE) kamen nur selten vor. Die Schwellungen befanden sich meist im Bereich der Mundhöhle. RAE mussten am häufigsten stationär therapiert werden. HAE konnten oft ambulant behandelt werden. Die mittlere Dauer der Symptomatik/des stationären Aufenthaltes war bei RAE deutlich verlängert. In 86% erfolgte eine antiallergische Therapie, nur bei HAE in 87% eine Bradykinin-spezifische Therapie. In 4% kam es zu kritischen Verläufen mit Intubation/Tracheostomie. Das Risiko hierfür war bei enoraler Schwellung und für RAE erhöht. RAE wurden nur bei protrahierten Verläufen und fehlendem Ansprechen auf die antiallergische Therapie mit Bradykinin-spezifischen Medikamenten behandelt.

Schlussfolgerung:

Bei akut lebensbedrohlichen Schwellungen ist eine schnelle Diagnose entscheidend, um eine gezielte Therapie einleiten zu können. Es wurde bereits gezeigt, dass die antiallergische Therapie bei Bradykinin-induzierten AE der Bradykinin-spezifischen Therapie unterlegen ist. Bei RAE könnten so durch eine spezifische Therapie die Krankheitsverläufe verkürzt und kritischen Verläufe vermieden werden.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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