Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S14
DOI: 10.1055/s-0038-1639764
Abstracts
Aerodigestivtrakt: Aerodigestive tract

Endolaryngeale Coils als Folge eines beidseitigen endovaskulären Arteria-Carotis-externa-Verschlusses: Ein Case-Report

A Püschner
1   Klinik für HNO, Universitätsklinikum Dresden, Dresden
,
RT Hoffmann
2   Abteilung für Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Dresden, Dresden
,
T Zahnert
3   Klinik für HNO, Uniklinikum Dresden, Dresden
,
V Gudziol
3   Klinik für HNO, Uniklinikum Dresden, Dresden
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Vorgestellt wird der Fall eines Patienten, bei dem es 25 Monate nach Embolisation zu einer endolaryngealen Extrusion von Coils gekommen war.

Methoden:

Bei einem 50-jährigen Patienten erfolgte eine transorale Laser-Larynxteilresektion und selektive Neck dissection bei einem transglottischen Plattenepithelkarzinom mit adjuvanter Radiatio (pT2pN1M0R0. 5 Monate nach Bestrahlung wurde der Patient bei Dyspnoe tracheotomiert und z.A. eines Rezidivs wurden Proben aus dem Larynx entnommen. Während des stationären Aufenthaltes traten mehrere Blutungungen aus dem Larynx auf, welche operativ nicht zu stoppen waren. Daher erfolgte die endovaskuläre Embolisation mittels Coils der A. carotis ext. bds. Bei fortbestehender Rezidivfreiheit wurde der Patient 25 Monate nach Therapie zum Tracheostomaverschluss aufgenommen. Hier zeigte sich endolaryngeal subglottisch ein Draht, der translaryngeal entfernt wurde. Der Patient gab an, sich zuvor weitere Drähte transstomal mit einer Zange entfernt zu haben. 6 Monate nach Therapie ist der Patient bei verschlossenem Tracheostoma weiterhin tumorfrei ohne Hinweise für weitere endolaryngeale Coils.

Ergebnisse:

Eine Extrusion von Embolisationsmaterial ist in der Literatur bislang im Gastrointestinaltrakt, der Niere und den ableitenden Harnwegen beschrieben. Eine Pubmed-Recherche konnte keinen vergleichbaren Fall im Kopf-Hals-Bereich identifizieren. Die Extrusion von Embolisationsmaterial in den Aerodigestivtrakt ist eine ernstzunehmende unter Umständen lebensbedrohlich Komplikation.

Schlussfolgerungen:

Dies scheint der erste Bericht über eine Extrusion von Embolisationsmaterial in den Aerodigestivtrakt zu sein. Dennoch sollte die Indikation zur endovaskulären Embolisation gegenüber einem chirurgischen Gefäßverschluss streng diskutiert werden.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

© 2018. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York