CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S16
DOI: 10.1055/s-0038-1639770
Abstracts
Aerodigestivtrakt: Aerodigestive tract

Pharyngeale Teratome

R Saadoun
1   Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim
,
A Wenzel
1   Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim
,
D Haas
1   Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim
,
N Rotter
1   Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim
,
JU Sommer
1   Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim
› Author Affiliations
Prof. Dr. med J. Ulrich Sommer
 

Einleitung:

Naso- und oropharyngeale Teratome sind extrem seltene angeborene Tumore. Aufgrund Ihrer Lokalisation in den oberen Atemwegen können sie Obstruktionen verursachen. Klinisch auffällig werden diese hauptsächlich im Kindesalter. Von anderen verlegenden Ursachen der oberen Atemwege wie andere Neoplasien bzw. Abszessen der Epiglottis müssen sie unterschieden werden.

Verlauf:

Ein 13-jähriges Kind stellte sich in der Notaufnahme mit seit Tagen bestehender Odynophagie, kloßiger Sprache, sowie Dyspnoe und Stridor vor. Eine enorale Inspektion zeigte eine Vorwölbung des Zungengrundes, eine flexible transnasale Endoskopie zeigte hypopharyngeal sowie laryngeal eine Verlegung durch eine Raumforderung vom Tonsillenunterpol links ausgehend. Die Glottis zeigte sich nicht einsehbar. Es erfolgte notfallmäßige fiberoptische Intubation zur Sicherung des Atemwegs und daran anschließend eine Mikrolaryngoskopie. Intraoperativ imponierte eine ca. 2 × 5 cm große Raumforderung von Tonsillenunterpol ausgehend. Diese wurde chirurgisch an Ihrem Stiel abgesetzt. Die histologische Aufarbeitung des Präparats zeigte ein nasopharyngeales Teratom.

Outcome:

Postoperativ war der Patient symptomfrei. Ein MRT-Kopf schloss eine Malformation der Hypophyse aus.

Diskussion:

Naso- und Oropharyngeale Teratome sind extrem seltene angeborene Tumore. Auch noch im Kinder- und Jugendalter können diese akute Atemwegsverlegungen verursachen und müssen entfernt und histologisch von anderen verlegenden Ursachen der Atemwege wie anderen Neoplasien bzw. Abszessen der Epiglottis unterschieden werden. Eine Malformation der Hypophyse muss bei bekannter Assoziation mit nasopharyngealen Teratome mittels bildgebendem Verfahren ausgeschlossen werden.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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