Schwellendurchtrennung des Zenkerdivertikels mittels CO2-Laser: Komplikationsraten bei Verwendung einer Versiegelungsmatrix (TachoSil®)

Einleitung:

Die transorale Schwellendurchtrennung mittels CO2-Laser ist eine etablierte, minimalinvasive Therapie des Zenker-Divertikels. Die in der Literatur beschriebenen Komplikationsraten liegen unter 5%, die Rezidivrate um 20%. Das Mediastinalemphysem ist mit ca. 3% die häufigste Komplikation, die Mediastinitis stellt die gefährlichste Komplikation dar und wird mit einer Häufigkeit von 1 – 1,5% angegeben. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob durch die Auflage eines Fibrinogen-Vlies auf die Wundfläche die Komplikationsrate bezüglich Mediastinitis oder Mediastinalemphysem weiter gesenkt werden kann.

Methoden:

Eingeschlossen sind alle im Zeitraum Januar 2006 bis Dezember 2016 an unserer Klinik durchgeführten transoralen Schwellendurchtrennungen mittels CO2-Laser. Am Ende jeder Operation wurde TachoSil® auf die durchtrennte Divertikelschwelle aufgelegt. Art und Häufigkeit perioperativer Komplikationen wurden retrospektiv erfasst und mit Ergebnissen der aktuellen Literatur verglichen.

Ergebnisse:

Im untersuchten Zeitraum wurden 110 transorale Schwellendurchtrennungen mittels CO2-Laser bei 93 Patienten (62 m/31w) mit radiologisch gesichertem Zenker-Divertikel durchgeführt. Eine Nachblutung trat in einem Fall (0,9%), eine Fistel in 0 Fällen, eine Recurrensparese in einem Fall (0,9%), ein Mediastinalemphysem in 2 Fällen (1,8%), eine Mediastinitis in 0 Fällen und ein Rezidiv in 24 Fällen (21,8%) auf. Die Häufigkeit eines Mediastinalemphysems und einer Mediastitis ist in unserem Kollektiv geringer als in Literatur angegeben.

Schlussfolgerungen:

Unsere Daten weisen darauf hin, dass die routinemäßige Auflage eines Fibrinogen-Vlies als Barriere nach Laser-Schwellendurchtrennung dazu beitragen kann, schwere Komplikationen zu vermeiden.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)