CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S29
DOI: 10.1055/s-0038-1639815
Poster
Bildgebende Verfahren/Ultraschall: Imaging/Sonography

Kasuistik und Literaturreview eines Patienten rezividierender kontralateraler retropharyngealer Tendinitis

A Bunge
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
A Albrecht
2   HNO Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
J Schipper
2   HNO Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die retropharyngeale Tendinitis (RT) ist eine seltene Erkrankung und wird meistens nicht direkt erkannt. Pathophysiologisch geht man von einer Entzündung des M. longus colli durch Ablagerung von Calciumkristallen aus. Die meist selbstlimitierende Erkrankung heilt unter NSAR und Steroiden beschleunigt aus. Wir berichten von dem seltenen Fall einer zeitversetzten kontralateral aufgetretenden RT und fassen die aktuelle Literatur zusammen.

Material und Methoden:

Retrospektive Auswertung eines Patienten mit RT und der aktuellen Literatur über PubMed-Suche in den Jahren 2008 – 17.

Ergebnisse:

Ein 50-jähriger Patient stellte sich mit seit 3 Tagen bestehender Nackensteifigkeit, Odynophagie und occipitale Cephalgie vor. Zwei Jahre zuvor wurde der Patient mit den gleichen Symptomen, allerdings kontralateral, mit Verdachtsdiagnose Pharyngitis mit Antibiose u. NSAR über mehrere Wochen behandelt. Der HNO-Spiegelbefund war unauffällig, CRP 2 mg/dl (Norm < 0,5), Leukozyten Normbereich. Im nativen CT-Hals wurden Verkalkungen am M. longus colli links beschrieben. Retrospektiv konnte im CT von 2015 eine Verkalkung des M. longus colli rechts erkannt werden. Bei aktueller Diagnose einer RT erfolgte die Therapie mit Prednisolon und Ibuprofen. Innerhalb von zwei Tagen war der Patient beschwerdefrei. In PubMed wurden 10 auswertbare Fallberichte gefunden. Alle beschrieben eine Odynophagie und Verkalkung des M. longus colli im CT und 9 von 10 eine Nackensteifigkeit. Der Zeitpunkt bis zur Diagnose variierte (1 bis 20 Tage).

Diskussion:

Die RT wird Aufgrund ihrer Ähnlichkeit der Symptome mit retropharyngealen- und Hals- Abszessen oder Meningitiden oft fehldiagnostiziert. Bei den o.g. Symptomen sollte bei protrahiertem Verlauf eine Bildgebung zur Diagnosesicherung erfolgen.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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