Speichelgangendoskopie als Ergänzung der Sonografie: Ein neuer Standard für die Diagnose der Sialolithiasis?

Fragestellung: Den Wert des Ultraschalls ergänzt von der Speichelgangendoskopie in der Diagnose der Sialolithiasis zu ermitteln.

Material und Methoden:

Alle Patienten, die sich mit dem initialen Verdacht auf obstruktive Sialopathie zwischen Januar 2011 und April 2017 vorstellten wurden retrospektiv untersucht. Vorbehandelte Patienten wurden ausgeschlossen. Insgesamt wurden 2052 Patienten (2277 Kopfspeicheldrüsen) retrospektiv ausgewertet. Sonografie der Kopfspeicheldrüsen und Speichelgangendoskopie wurde bei allen Patienten durchgeführt. Direkte Darstellung des Steines mittels Speichelgangendoskopie oder während einer Gangschlitzung, sowie Zertrümmerungszeichen nach extrakorporaler Stoßwellenlithotripsie mit Austritt von Fragmenten, bestätigte die Diagnose einer Sialolithiasis.

Ergebnisse:

Ultraschall zeigte eine Genauigkeit, Sensitivität, Spezifität, positiven prädiktiven Wert, und negativen prädiktiven Wert von 94.77%, 94.91%, 94.57%, 96.14 bzw. 92.89% für die Diagnose von Sialolithiasis. Alle falsch-positiven Befunde (2.24%) wurden ausgeschlossen und alle falsch-negativen Befunde (nicht erkannte Steine im Ultraschall, 2.99%) wurden mittels Speichelgangendoskopie aufgedeckt. In 73.1% der falsch-negativen Befunde, waren die Steine im distalen und leichter zugänglichen Anteil des Gangsystems zu finden.

Schlussfolgerung:

Diese Studie zeigt, dass Sialolithiasis mit einer sehr hohen Genauigkeit mittels Ultraschall diagnostiziert werden kann. Wenn der Ultraschall von der Speichelgangendoskopie ergänzt wird, dann kann die korrekte Diagnose der Sialolithiasis in fast allen Fällen gestellt werden. Die Kombination von Ultraschall mit Speichelgangendoskopie könnte deshalb der diagnostische Standard für diese Erkrankung werden.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)