CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S33-S34
DOI: 10.1055/s-0038-1639831
Abstracts
Bildgebende Verfahren/Ultraschall: Imaging/Sonography

HD, UHD, 4K in Mono und Stereo – oder: wie viel Video braucht der Operateur?

J Ilgner
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Hals-, Nas, Aachen
,
TA Duong Dinh
2   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für HNO, Aachen
,
M Westhofen
2   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für HNO, Aachen
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Einleitung:

Reine Video-Operationsmikroskope sind am Markt zunehmend verfügbar. Die Diskussion fokussiert sich – ähnlich zur Konsumentenelektronik – wesentlich auf die verfügbare räumliche Auflösung. Die Präsentation befasst sich neben dieser Frage auch mit weiteren die Bildqualität bestimmenden Parametern.

Methoden:

Über den Strahlenteiler zweier Operationsmikroskope (OpMi Vario, Zeiss, Oberkochen) montierten wir an einem Mikroskop zwei Industrie-3-CCD-Videokameras (Panasonic GP-US 932) mit HD-(1920 × 1080) Pixel Auflösung bei 50 Bildern/Sekunde. Das zweite Operationsmikroskop wurde mit zwei UHD-Kameras (BM Design Production Camera 4K) mit UHD-(3820 × 2160) Pixel Auflösung bei 25 Bildern/Sekunde bestückt. Wir beurteilten beide Systeme auf das Auflösungsvermögen feiner Strukturen bei einer Mikrogefäßanastomose mit 9/0 Fadenmaterial unter rascher Bewegung und auf Farb- und Graustufenauflösung bei der Darstellung der blue line im Rahmen der Felsenbeinpräparation.

Ergebnisse:

Beide Systeme sind unter bildfüllender Darstellung in der Lage, feines Fadenmaterial auch unter Bewegung erkennbar darzustellen. Bei der Felsenbeinpräparation hingegen war der eingeschränkte Farbraum nach ITU 709 bei der HD-Kamera dem erweiterten Farbraum bei UHD (ITU 2020) wegen der besseren Graustufenauflösung unterlegen.

Diskussion:

Die Ergebnisse zeigen, dass die räumliche Auflösung des Kamerabildes allein nicht die dominante Rolle bei der elektronischen Bildübertragung spielt. Um die Darstellung des Situs realitätsnah wiederzugeben, spielt der Farbraum eine mindestens ebenso große Rolle für die Beurteilung des Operationsgebietes und dessen Anatomie. Ersetzt die Videokette den Binokulartubus, ist auch die latenzfreie Bildübertragung Voraussetzung für ein sicheres Operieren.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

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