CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S35-S36
DOI: 10.1055/s-0038-1639837
Poster
Bildgebende Verfahren/Ultraschall: Imaging/Sonography

Automatisierte MR-Volumetrie des Bulbus olfactorius

N Schmitt
1   Universitätsklinikum Jena, Jena
,
S Sickert
2   Computer Vision Group, Fakultät für Mathematik und Informatik, Friedrich-Schille, Jena
,
O Guntinas-Lichius
3   Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Jena, Jena
,
T Bitter
3   Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Jena, Jena
,
J Denzler
4   Lehrstuhl für Digitale Bildverarbeitung, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Der Bulbus olfactorius (BO) nimmt als Teil der Riechbahn eine zentrale Rolle in der Geruchswahrnehmung ein. Bereits mehrfach konnten Studien einen Zusammenhang zwischen einer olfaktorischen Beeinträchtigung und dem Auftreten neurodegenerativer Erkrankungen (M. Parkinson, M. Alzheimer, etc.) aufzeigen. Diese ist oftmals Jahre vor weiteren Symptomen nachweisbar und geht zudem mit einem Volumenverlust des BO einher. Das Volumen könnte daher als Marker zur Erkennung und Diagnosesicherung entsprechender Krankheiten beitragen. Trotz dieser hohen Bedeutung gibt es bislang keinen Standard für die Volumetrie des BO und vor allem keine objektiven Untersucher-unabhängigen Messmethoden.

Methoden:

Es wurde eine Methode zur automatisierten MR-Volumetrie des BO entwickelt. Eingeschlossen wurden 10 normosmische Probanden im Alter von 21 bis 37 Jahren. Die Aufnahmen erfolgten an einem 3 Tesla MRT in einer CISS MR-Sequenz. Anschließend wurde eine manuelle sowie eine automatisierte Segmentierung vorgenommen. Die automatisierte Volumetrie fand unter Anwendung eines selbstlernenden Algorithmus statt.

Ergebnisse:

Es bestand eine durchschnittliche Volumenabweichung des automatisierten vom manuellen Verfahren von 50,32%. Dabei betrug die durchschnittliche Abweichung des linken BO 55,01%, die des rechten BO 45,63%. Die Bestwerte erbrachten einen Unterschied von 2,37% links und 5,52% rechts von den manuell gemessenen Werten.

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse der Pilotstudie zeigen, dass trotz der geringen Fallzahl, eine automatisierte MR-Volumetrie des BO möglich ist. Es bedarf zukünftig jedoch weiterer Verbesserung der angewendeten Methode um Abweichungen weiter zu minimieren. Unter diesen Voraussetzungen ist eine Anwendung in der klinischen Routine bereits in naher Zukunft denkbar.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

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