Schmerzhafte Halsschwellung aufgrund eines gedeckt rupturierten Aneurysmas des Aortenbogens

Akute Schwellungen der Halsregion sind ätiologisch häufig mehrdeutig und in der anatomisch komplexen Region nicht immer sicher zu diagnostizieren. Im Folgenden soll der seltene Fall einer Halsschwellung durch ein ausgedehntes, rupturiertes Aortenaneurysma geschildert werden.

Die Vorstellung der 99-jährigen Patientin erfolgte über die interdisziplinäre Notaufnahme bei akut aufgetretenen, erstmaligen Hämoptysen und Halsschwellung. Es bestand ein Atemwegsinfekt seit 14 Tagen. Zudem waren in den letzten Monaten zunehmende Schluckbeschwerden mit Verschlucken aufgetreten. In der HNO-Untersuchung der wachen und orientierten Patientin zeigte sich keine Dyspnoe oder Stridor. Der Larynx war nach links verkippt, mit Stimmlippenstillstand rechts. Es zeigten sich altblutige Sekretreste ohne aktive Blutungsquelle. Rechts cervikal bis mittig auf Höhe der Schilddrüse ziehend zeigte sich eine derbe Verhärtung. Die Haut darüber war nicht mehr verschieblich, es bestand eine deutliche Druckdolenz.

In der initial durchgeführten Sonografie des Halses bestand der Verdacht, die Halsschwellung könne von der Schilddrüse ausgehen. Daraufhin wurde eine CT-Hals/Thorax durchgeführt. Hier zeigte sich eine Perforation der Trachea, mit Mediastinitis durch wahrscheinlich eine Tracheomalazie aufgrund eines über 6 cm großen Aortenaneurysmas des Aortenbogens. Zusätzlich bestand ein ausgedehntes Mediastinalemphysem und cervikal rechts bis zum Kieferwinkel reichende Lufteinschlüsse.

Nach Abschluss der Diagnostik und Mitbeurteilung durch die Kollegen der Herzchirurgie erfolgte bei infauster Prognose die Verlegung auf die Palliativstation.

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Publication Date:
18 April 2018 (online)