CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S56
DOI: 10.1055/s-0038-1639907
Abstracts
Hals: Neck

Lymphzyste des Ductus thoracicus – eine seltene Differentialdiagnose bei supraclaviculärer Schwellung

A Laufenberg
1   HELIOS Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow
,
T Schrom
1   HELIOS Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow
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Hintergrund:

Supraclaviculäre Schwellungen können mannigfaltiger Ursache sein. Zu den Häufigsten zählen Lymphknotenschwellungen, Hämatome, entzündlichen Veränderungen sowie operative Eingriffe, stumpfe Traumata oder Neoplasien. Manchmal kann aber auch eine zystische Veränderung der Lymphgefäße ursächlich für eine resultierende Halsschwellung sein.

Kasuistik:

Wir berichten über eine 27-jährige Patientin, die sich mit einer seit zwei Wochen bestehenden größenprogredienten Schwellung supraclaviculär links vorstellte. Bis auf eine eingeschränkte Beweglichkeit bestanden keine Beschwerden. In der Untersuchung imponierte eine prall-elastische ca. 3 – 4 cm große, indolente Schwellung supraclaviculär links unmittelbar oberhalb des Sternoclaviculargelenkes. Laborchemisch zeigten sich ein unauffälliges Blutbild sowie ein normwertiges CrP. Eine MRT-Untersuchung ergab eine glatt begrenzte, am ehesten zystische Raumforderung im Venenwinkel links. Sonographisch bestätigte sich ein echoarmer, glatt begrenzter, homogener Befund. Wir entschieden uns nach Zusammenschau der Befunde gemeinsam mit der Patientin zur operativen Resektion. Intraoperativ bestand eine prall elastische, zystische Raumforderung mit multiplen lymphatischen Zuflüssen, die stark mit dem Venenwinkel verwachsen war. Es erfolgte die vollständige Resektion mit Unterbindung der lymphatischen Zuflüsse. Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos. In der Kontrolle drei Monate postoperativ zeigte sich eine beschwerdefreie Patientin.

Schlussfolgerung:

Bei unklarer Schwellung supraclaviculär sollte auch die Differentialdiagnose einer Lymphzyste/-fistel zervikal in Erwägung gezogen und eine Bildgebung durchgeführt werden. Bei umschriebenem Befund stellt die operative Resektion eine mögliche Therapieoption dar.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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