CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S58-S59
DOI: 10.1055/s-0038-1639915
Poster
Hals: Neck

Klinischer Einfluss von Beta-Blockern bei Kopf-Hals-Karzinomen – Eine retrospektive Kohortenanalyse

S Reinhardt
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Düsseldorf
,
K Scheckenbach
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
T Klenzner
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
J Schipper
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
C Plettenberg
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
› Author Affiliations
 

Hintergrund:

Bei Brust-, Ovarial- und Lungenkarzinom konnte bei simultaner Behandlung mit Beta-Blockern eine verlängerte Überlebenszeit sowie reduzierte Rezidivraten festgestellt werden. Präklinische Studien konnten eine verminderte Produktion des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors nachweisen, welcher Einfluss in der Angiogenese hat. Ziel der der Studie war es, die Assoziation von Beta-Blocker und die Prognose von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich zu beurteilen.

Material:

Es wurde in dieser retrospektiven Studie alle Patienten mit der Erstdiagnose eines Mundhöhlen-, Oropharynx- Hypopharynx- und Larynxkarzinom im Jahr 2011 in der Klinik für Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Düsseldorf ermittelt. Anhand der Daten der fünfjährigen Tumornachsorge wurde der Einfluss von Beta-Blockern bezüglich des Gesamtüberlebens sowie Rezidivraten verglichen.

Ergebnis:

Die Gesamtpopulation umfasste 48 Patienten. Es wurden 17 Patienten im Follow-Up verloren. Bei den verbliebenden 31 Patienten erhielten 40% einen Beta-Blocker. Die primäre Indikation war eine arterielle Hypertension. Es überlebten und verstarben innerhalb des fünfjährigen Nachsorgeintervalls nahezu gleich viele Patienten unabhängig von der Beta-Blocker-Therapie. Auch die mittlere Überlebenszeit unterschied sich nicht (46,4 ± 20,9 vs. 44,3 ± 21,2 Monate). Das Alter zum Sterbezeitpunkt differenzierte sich zu Gunsten der Beta-Blocker-Kohorte (72 vs. 61 Jahre). Ein Einfluss von Beta-Blockern auf die Rezidivraten konnte nicht nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung:

Ein Einfluss von Beta-Blockern auf Tumorerkankungen im Kopf-Hals-Bereich und dessen Prognose konnte nicht nachgewiesen werden. Es sind weitere umfangreichere Kohortenanalysen notwendig.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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