CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S71
DOI: 10.1055/s-0038-1639959
Abstracts
Lernen am Fall / Learning based on Case Reports

Die herausfordernde Therapie tracheoösophagealer Fisteln nach Laryngektomie und Bestrahlung

M Stöth
1   HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
M Bregenzer
1   HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
S Kaulitz
1   HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
R Hagen
1   HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
› Author Affiliations
 

Persistierende tracheoösophageale Fisteln nach Laryngektomie stellen eine therapeutische Herausforderung dar. Vorgestellt werden 2 Fälle in denen nach gescheiterten Versuchen der Lappendeckung eine prothetische Rekonstruktion erfolgte.

In beiden Fällen wurde zunächst durch eine Kombination von Speichel-Bypass-Tubus und angenähter Silikonschiene von tracheal eine gewisse Abdichtung der Fistel erreicht. Zur Verbesserung der Abdichtung erfolgte im Verlauf die prothetische Rekonstruktion. In enger Zusammenarbeit zwischen HNO-Arzt und Epithetiker waren wiederholte Eingriffe in Narkose zur Anpassung eines abdichtenden Models erforderlich. In beiden Fällen konnte eine Dichtigkeit für das Schlucken von Flüssigkeiten erreicht werden. Bei einem Patienten konnte eine kranial der Fistel gelegene Pharynxstenose durch eine Kombination aus Speichel-Bypass-Sonde und Prothese suffizient geschient werden. Eine der ersten Prothesenmodelle dislozierte in den Ösophagus und musste endoskopisch geborgen werden. 2 Monate nach Einlage der definitiven Prothese trat bei einem der Patienten eine ungeklärte, letale Arrosionsblutung eines Halsgefäßes auf. Eine mechanische Alteration durch die Prothese kann als Ursache nicht ausgeschlossen werden. Die Kombinationsprothese wird im zweiten Fall bis jetzt 3 Monaten ohne Komplikationen getragen.

Durch eine prothetische Versorgung allein oder in Kombination mit einem Speichel-Bypass-Tubus kann eine suffiziente Rekonstruktion einer persistierenden tracheoösophagealen Fistel gelingen. Die Anpassung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Epithetiker und HNO-Arzt sowie die Bereitschaft des Patienten zu wiederholten Eingriffen in Narkose. Patienten müssen über mögliche, auch letale Komplikationen aufgeklärt und klinisch engmaschig nachgesorgt werden.



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Publication Date:
23 May 2018 (online)

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