CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S95
DOI: 10.1055/s-0038-1640042
Abstracts
Onkologie: Oncology

Management von HNSCC-Patienten in der Palliativsituation; eine retrospektive Analyse aus dem klinischen Alltag

M Hezel
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – HNO, Hamburg, Deutschland
,
S Sehner
2   UKE – Zentrum für Experimentelle Medizin Institut für Medizinische Biometrie und, Hamburg
,
N Möckelmann
3   UKE – HNO, Hamburg
,
P Schafhausen
4   UKE – Medizinische Klinik II/Onkologie, Hamburg
,
A Münscher
3   UKE – HNO, Hamburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Obwohl die Therapie nach EXTREME einen Überlebensvorteil gezeigt hat, sind viele Patienten aus dem klinischen Alltag hierfür nicht geeignet und werden mit Alternativkonzepten therapiert. Wir untersuchten das Patientenkollektiv unserer Klinik unter Palliativtherapie hinsichtlich Gesamtüberleben, Therapieversagen und Todesursache.

Methodik:

retrospektive Analyse.

Ergebnis:

Von 154 Patienten im Zeitraum 2010 – 2015 lebten nach 12 Monaten (24 M) noch 47,8% (24,8%). Das mediane Gesamtüberleben (OS) betrug 11,7 M. 42 erhielten eine best supportive care (BSC), 39 das EXTREME-Protokoll und 73 eine andere systemische Therapie. Das OS betrug mit EXTREME 16,1 M, mit BSC 2,6 M und mit anderen 14,5 M (p < 0.001; HR BSC: 2,29; HR other 0,9). Die mediane Zeit bis zum Therapieversagen (TTF) betrug unter EXTREME 6,4 M, unter BSC 2,5 M und bei anderen 5,1 M (p = 0,005; HR BSC: 0,48; HR other 0,24). OS und TTF waren zw. EXTREME und anderer Therapien stat. nicht signifikant. In 19,2% der Fälle war der Tod tumorbedingt, in 6,6% therapiebedingt. Eine Zuordnung war in 29,8% nicht möglich, bei 44,4% der Patienten konnte die Todesursache nicht erfasst werden. 2,7% der Todesfälle waren bedingt durch EXTREME und 3,9% bedingt durch andere systemische Therapien.

Schlussfolgerung:

Die unter idealen Studienbedingungen erzielten Ergebnisse in Bezug auf OS und PFS sind in der täglichen klinischen Routine nicht immer reproduzierbar. Nur ein Teil der Patienten in einer rezidiviert metastasierten Situation kann den empfohlenen first line treatment Standard überhaupt absolvieren. Zudem traten therapieassoziierte Todesfälle auf. Die Ergebnisse zeigen erneut die Wichtigkeit eines interdisziplinären Vorgehens und einer individuellen Selektion der Therapien für die jeweiligen Patienten.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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