Das Liposarkom im Kopf-Hals-Bereich – Ein seltener Fall

Einleitung:

Das Liposarkom ist ein seltener bösartiger Tumor des Weichteilgewebes mesenchymalen Ursprungs. Es ist nach dem pleomorphen Sarkom das zweithäufigste Weichteilsarkom. Typische Lokalisation sind die unteren Extremitäten. Nur 4 – 9% aller Liposarkome befinden sich im Kopf-Hals-Bereich. Im Larynx/Hypopharynx gibt es unter 40 dokumentierte Fälle.

Fallvorstellung/Methoden:

Ein 60 jähriger Patient stellte sich mit Globusgefühl und Dyspnoe vor. Bei der Untersuchung zeigte sich eine kugelige Raumforderung im Bereich der aryepiglottischen Falte und Taschenfalte links, welche den Kehlkopfeingang nahezu verlegte. Im CT Hals ergab sich entsprechend eine weichteildichte Formation des linken Hemilarynx. Es erfolgte eine Panendoskopie mit einer laserchirurgischen supraglottischen Tumorresektion als Debulking zur Vermeidung einer Tracheotomie. In der Histologie ergab sich ein pleomorphes Liposarkom. Das Staging ergab keinen Hinweis auf Metastasen. Nach Empfehlung der interdisziplinären Kopf-Hals-Tumorkonferenz wurde eine Laryngektomie mit dem Ziel einer R0-Resektion sowie eine anschließende Radiatio durchgeführt. Nach 3 Jahren regelmäßiger Kontrollen liegt kein Anhalt für ein Rezidiv oder Filiae vor.

Schlussfolgerung:

Da bisher nur wenige Fälle von Liposarkomen im Kopf-Hals-Bereich dokumentiert und behandelt wurden, muss die Therapie im Einzelfall entschieden werden. Es ist eine chirurgische Therapie mit dem Ziel einer R0-Resektion und nachfolgender Radiatio bei hochmalignen Tumoren anzustreben. Hierbei ist die Laryngektomie zur kompletten Resektion unter Verlust der laryngealen Funktion (Radikalität) versus einer transoralen larynxerhaltenden Tumorresektion (Funktionalität) zu diskutieren. Die Durchführung einer Chemotherapie ist derzeit noch umstritten.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)