CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S129
DOI: 10.1055/s-0038-1640156
Abstracts
Onkologie: Oncology

Hochsensitive mtDNA Sequenzierung in Plattenepithelkarzinomen des Hals-/Kopf-Bereiches als Marker der Tumorheterogenität und Lymphknotenmetastasierung

A Schubert
1   Universitätsklinik für HNO, Kopf-/Halschirurgie, Bern, Schweiz
,
E Izumchenko
2   Johns Hopkins University, School of Medicine, Baltimore, USA
,
EC Broner
2   Johns Hopkins University, School of Medicine, Baltimore, USA
,
WH Westra
2   Johns Hopkins University, School of Medicine, Baltimore, USA
,
A Chatterjee
3   International Technology Park, Bangalore, India
,
WM Koch
2   Johns Hopkins University, School of Medicine, Baltimore, USA
,
K Suresh
2   Johns Hopkins University, School of Medicine, Baltimore, USA
,
A Gupta
2   Johns Hopkins University, School of Medicine, Baltimore, USA
,
MO Hoque
2   Johns Hopkins University, School of Medicine, Baltimore, USA
,
D Sidransky
2   Johns Hopkins University, School of Medicine, Baltimore, USA
› Institutsangaben
United States National Institutes of Health/National Institute of Dental and Craniofacial Research (NIDCR) P50DE019032 Spore in Head & Neck and the Swiss Cancer League BIL KLS-3649 – 02 – 2015
 

Die Prognose und Wahl der Behandlungsmodalität bei Plattenepithelkarzinomen des Hals-/Kopf-Bereiches hängt mit dem Vorhandensein von Lymphknoten (LK) Metastasen zusammen. Aktuelle Tests für die Detektion von Mikrometastasen in LK, sind möglicherweise zu wenig sensitiv. Hier bieten moderne Techniken auf Basis der NGS neue Chancen zur Verbesserung der Risikobeurteilung und Therapiewahl. Aufgrund ihrer Klonalität, höherer Mutationsrate und Anzahl pro Zelle, könnte sich die Analyse von tumorspezifischen Mutationen der mitochondrialen DNA (mtDNA) in histologisch tumorfreien LK zu einem sensitiven Werkzeug entwickeln. Zusätzlich ist die mtDNA wegen ihrer zirkulären Konfiguration stabiler als genomische DNA und könnte deshalb auch in Formalin fixiertem in Paraffin eingebettetem Material untersucht werden, einer extrem wertvollen Ressource in der klinischen Forschung. Für die Tiefensequenzierung der gesamten mtDNA, speziell auch für fraktionierte DNA haben wir einen Amplicon basierten Ansatz entwickelt. Mit diesem haben wir 28 Plattenepithelkarzinome (multiregionale Sequenzierung für Tumorheterogenität) und multiple zugehörige LK-Metastasen sowie tumorfreie LK sequenziert. Soweit vorhanden wurden auch Speichel, Serum und Plasma geprüft. Es wurde eine Abdeckung der mtDNA von 97% erreicht und eine mittlere Sequenzierungstiefe von 4179X. In 8 von 16 multiregional untersuchten Tumoren fanden sich klonale Mutationen, nebst einer ausgeprägten intratumoralen Heterogenität. Interessanterweise hatten 6 Patienten in zum Teil multiplen histologisch tumorfreien LK mtDNA Mutationen.

Zusammenfassend ist die entwickelte Methode schnell, sensitiv und kosteneffizient und könnte zur Detektion von niederfrequenten tumor-assoziierten mtDNA Mutationen als Mass einer Mikrometastasierung dienen.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. April 2018 (online)

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