CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S160
DOI: 10.1055/s-0038-1640263
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Otologie: Otology

Objektive Hinweise auf Innenohrhörverluste im Hochtonbereich nach Knalltrauma

V Bozzato
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, UKS, Homburg/S.
,
A Bozzato
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, UKS, Homburg/S.
,
D Hecker
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, UKS, Homburg/S.
,
M Mehrmann
2   Klinik für Diagnostische und Interventionselle Radiologie, UKS, Homburg/S.
,
B Schick
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, UKS, Homburg/S.
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die gutachterliche Beurteilung akuter Hörstörungen basiert vornehmlich auf subjektiven Messmethoden. Es besteht der Bedarf an objektiven Verfahren, die von der Mitarbeit des Patienten unabhängig sind.

Material und Methoden:

Im Rahmen dieser Studie wurde an 10 Patienten, die ein einseitiges Knalltrauma erlitten hatten (Alter 18 bis 32 Jahre, 6 Arbeitsunfälle, 4 Freizeitunfälle), sowohl ein Audiogramm bis 16 kHz durchgeführt, als auch die DPOAEs bis in den Hochtonbereich von 16 kHz in Intervallen von 500 Hz gemessen. Als Referenzgruppe diente ein Kollektiv von Normalprobanden ohne Lärmanamnese.

Ergebnisse:

Alle Teilnehmer hatten beidseits auslösbare TEOAEs. Im Audiogramm zeigte sich sowohl im konventionellen Bereich bis 8 kHz als auch im Hochtonbereich (10 bis 16 kHz) kein signifikanter Unterschied. Das mittlere Hörvermögen lag dabei im unteren Prüftonbereich (bis 8 kHz) bei etwa 5,5 dB/HL (ohne Trauma) bzw. 8,5 dB/HL mit Trauma. Im oberen Prüftonbereich (10 bis 16 kHz) lag das mittlere Hörvermögen unter 10 dB/HL (ohne Trauma) bzw. über 15 dB/HL (mit Trauma). Demgegenüber konnten signifikante Seitenunterschiede in der Registrierung von DPOAEs ab 4 kHz festgestellt werden. Gegenüber der gleichaltrigen Referenzgruppe zeigte das geschädigte Ohr signifikante Emissionsverluste oberhalb von 4 kHz. Doch auch die nicht betroffene Seite fiel mit signifikanten Unterschieden in den Emissionen oberhalb von 14 kHz auf.

Schlussfolgerung:

Mittels der Registrierung der DPOAEs bis 16 kHz können signifikante Unterschiede im Hörvermögen objektiviert werden, welche mit der konventionellen Audiometrie nicht erfasst werden. Zudem gibt es Hinweise, dass auch das kontralaterale Ohr durch ein Knalltrauma geschädigt wird.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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