CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S178-S179
DOI: 10.1055/s-0038-1640330
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Otologie: Otology

Sprachverständnis im Störgeräusch und subjektive Lebensqualität nach CI-Versorgung bei asymmetrischem Hörverlust oder einseitiger Taubheit

W Großmann
1   Univ.-Hals-Nasen-Ohrenklinik "Otto Körner", Rostock
,
F Müller
1   Univ.-Hals-Nasen-Ohrenklinik "Otto Körner", Rostock
,
R Mlynski
1   Univ.-Hals-Nasen-Ohrenklinik "Otto Körner", Rostock
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Einleitung:

Ein Ziel der Cochlea-Implantation (CI) bei einseitiger Taubheit bzw. asymmetrischem Hörverlust ist die Verbesserung des Sprachverständnisses im Störgeräusch und damit der Lebensqualität. Im Rahmen der Untersuchung sollten die Veränderung gegenüber dem unversorgten Zustand sowie die zusätzlich bestehenden subjektiven Defizite erfasst werden.

Methoden:

Eingeschlossen wurden erwachsene CI-Patienten mit mindestens 9-monatiger Tragedauer und einem mittleren Hörverlust des Gegenohres von maximal 55dB. Die Sprachverständnisschwelle im Störgeräusch wurde adaptiv mit dem Oldenburger Satztest für 4 Lautsprecheranordnungen binaural jeweils mit und ohne CI bestimmt. Die individuelle Beeinträchtigung durch die Hörminderung, Schwindel und Ohrgeräusche wurde mit standardisierten Fragebögen (HHIE, SSQ12, DHI, Mini-TF) erfasst.

Ergebnisse:

Die Ätiologie der Hörminderung sowie die Ertaubungsdauer der Probanden war sehr heterogen, passend dazu war die Streubreite der individuellen Sprachverständnisschwellen groß. Dennoch konnte für die Mehrheit der Patienten in bei Präsentation von Sprache auf der CI-Seite und Störgeräusch von der akustisch hörenden Seite eine signifikante Verbesserung der Sprachverständnisschwelle durch Tragen des CIs nachgewiesen werden. Die Beeinträchtigung durch Schwindel oder Ohrgeräusche war insgesamt gering, jedoch empfand sich etwa die Hälfte der Patienten als stark durch die Hörminderung eingeschränkt.

Schlussfolgerung:

Durch die CI-Versorgung können bestehende Defizite in den meisten Fällen erheblich gebessert aber nicht vollständig ausgeglichen. Vorbestehende, das Ergebnis möglicherweise negativ beeinflussende Faktoren sollten vor der Implantation offen mit dem Patienten diskutiert werden.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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