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DOI: 10.1055/s-0038-1640378
Prävalenz peripher-vestibulärer Störungen – Ergebnisse des FGD-Surveys 2015
Es fehlen valide Daten zur Prävalenz von Schwindelerkrankungen in einer repräsentativen Studiengruppe. Ziel der vorgestellten Studie (FGD-Survey 2015) war die erstmalige Erfassung und Auswertung der Prävalenz peripher-vestibulärer Schwindelerkrankungen (i.B. Morbus menière [MD], gutartiger paroxysmaler Lagerungsschwindel [BPPV] und der Neuropathia vestibularis [VN]) einer gesamten und repräsentativen Bevölkerung.
Methoden:
Es wurden die 2015er Daten von 123 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland erfasst und damit ca. 86% der deutschen und ca. 1% der Weltbevölkerung eingeschlossen (n = 70.315.919). Patienten aller Altersgruppen (0 – 108 Jahre) wurden eingeschlossen. Patienten mit unklarem oder undefiniertem Geschlecht wurden ausgeschlossen (6.952 Patienten, < 0,0001%). Das primäre Studienoutcome war die Prävalenz von unspezifischem Schwindel, MD, BPPV, VN und anderen peripheren vestibulären Störungen basierend auf ärztlich bestätigten ICD-10-Codes. Die altersabhängige Prävalenz von peripher-vestibulären Schwindelerkrankungen und die Geschlechtsverteilung wurden als sekundäres Studienziel untersucht.
Ergebnisse:
Die Gesamtprävalenz der untersuchten Schwindelerkrankungen betrug 6,5% (6461/100.000 Personen), wobei Frauen (n = 2.973,323) mit 65,4% signifikant häufiger betroffen waren als Männer (p < 0,001). Es konnte für jede erfasste Diagnose ein eigenes Muster zur Prävalenz und zur Alters- und Geschlechtsverteilung dargestellt werden.
Schlussfolgerungen:
Die Ergebnisse der vorgestellten Studie zeigen, dass peripher-vestibuläre Störungen in einem entwickelten Land wie Deutschland über alle Altersgruppen hinweg auftreten. Die Auswirkungen dieser Störungen auf das deutsche Gesundheitssystem werden derzeit unterschätzt und die hohe Prävalenzrate verdeutlicht deren globale Relevanz.
Publication History
Publication Date:
18 April 2018 (online)
© 2018. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).
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