CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S192
DOI: 10.1055/s-0038-1640378
Abstracts
Otologie: Otology

Prävalenz peripher-vestibulärer Störungen – Ergebnisse des FGD-Surveys 2015

R Hülse
1   Sekt. Neurootologie, Univers. HNO-Klinik Mannheim, UMM, Mannheim
,
A Biesdorf
2   Siemens AG, Corporate Technology, München
,
M Erhart
3   Central Research Institute of Ambulatory Health Care in Germany (ZI), Berlin
,
N Rotter
4   Univers. HNO-Klinik Mannheim, UMM, Mannheim
,
K Hörmann
4   Univers. HNO-Klinik Mannheim, UMM, Mannheim
,
BA Stuck
5   Klinik für Hals,-Nasen- und Ohrenheilkunde Universitätsklinikum Marburg, Marburg
,
M Hülse
6   Univers. HNO-Klinik Mannheim, Mannheim
,
A Wenzel
4   Univers. HNO-Klinik Mannheim, UMM, Mannheim
› Author Affiliations
 

Es fehlen valide Daten zur Prävalenz von Schwindelerkrankungen in einer repräsentativen Studiengruppe. Ziel der vorgestellten Studie (FGD-Survey 2015) war die erstmalige Erfassung und Auswertung der Prävalenz peripher-vestibulärer Schwindelerkrankungen (i.B. Morbus menière [MD], gutartiger paroxysmaler Lagerungsschwindel [BPPV] und der Neuropathia vestibularis [VN]) einer gesamten und repräsentativen Bevölkerung.

Methoden:

Es wurden die 2015er Daten von 123 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland erfasst und damit ca. 86% der deutschen und ca. 1% der Weltbevölkerung eingeschlossen (n = 70.315.919). Patienten aller Altersgruppen (0 – 108 Jahre) wurden eingeschlossen. Patienten mit unklarem oder undefiniertem Geschlecht wurden ausgeschlossen (6.952 Patienten, < 0,0001%). Das primäre Studienoutcome war die Prävalenz von unspezifischem Schwindel, MD, BPPV, VN und anderen peripheren vestibulären Störungen basierend auf ärztlich bestätigten ICD-10-Codes. Die altersabhängige Prävalenz von peripher-vestibulären Schwindelerkrankungen und die Geschlechtsverteilung wurden als sekundäres Studienziel untersucht.

Ergebnisse:

Die Gesamtprävalenz der untersuchten Schwindelerkrankungen betrug 6,5% (6461/100.000 Personen), wobei Frauen (n = 2.973,323) mit 65,4% signifikant häufiger betroffen waren als Männer (p < 0,001). Es konnte für jede erfasste Diagnose ein eigenes Muster zur Prävalenz und zur Alters- und Geschlechtsverteilung dargestellt werden.

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse der vorgestellten Studie zeigen, dass peripher-vestibuläre Störungen in einem entwickelten Land wie Deutschland über alle Altersgruppen hinweg auftreten. Die Auswirkungen dieser Störungen auf das deutsche Gesundheitssystem werden derzeit unterschätzt und die hohe Prävalenzrate verdeutlicht deren globale Relevanz.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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