CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S198
DOI: 10.1055/s-0038-1640396
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Otologie: Otology

Die eosinophile Otitis Media: eine hartnäckige Mittelohrerkrankung

T Jakob
1   HNO Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
,
A May
2   Pathologisches Institut Uniklinik Freiburg, Freiburg
,
A Aschendorff
3   HNO Uniklinik Freiburg, Freiburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die eosinophile Otitis media (EOM) ist eine hartnäckige Form der Otitis media (OM), charakterisiert durch einen hoch viskösen gelblichen Erguss, welcher Eosinophile und IgE enthält. Sie tritt vor allem bei Patienten mit Asthma bronchiale und chronisch Sinusitis auf und ist resistent gegen konventionelle Behandlungen der OM. Frauen ab dem 50. Lebensjahr sind am häufigsten betroffen. Die Standarttherapie der EOM ist die Verabreichung von Triamcinolon in das Mittelohr.

Methoden:

Eine 53 Jahre alte japanische Patientin mit seit 2007 bestehendem Asthma und Z.n. NNH-OP bei Polyposis nasi klagt über rezidivierende Otitiden und Hörminderung seit 2009. Die Ohrmikroskopie zeigte auf der rechten Seite ein Trommelfelldefekt mit gelblichem Erguss dahinter und auf der Gegenseite ein intaktes Trommelfell bei Paukenerguss.

Ergebnisse:

Aus dem Mittelohr haben wir bei wiederholten Besuchen in unserer Ambulanz einen gelblichen hoch viskösen Erguss abgesaugt bei tonaudiometrisch kombinierter Schwerhörigkeit. Die zytologische Untersuchung ergab eine ausgeprägte Eosinophilie. Eine CT Felsenbein zeigt bds. ein verschattetes Mastoid. Nach rheumatologischer Abklärung und Falldiskussion in einer Vaskulitis-Konferenz stellt sich die Patientin in 4-wöchigen Abständen zur Triamcinolon Installation in das Mittelohr vor.

Schlussfolgerungen:

Bei Patienten mit therapieresistenter OM mit Asthma sollte eine EOM in die differentialdiagnostischen Überlegungen einbezogen werden um eine entsprechende Behandlung zu beginnen. Die Patienten sollten darüber aufgeklärt werden, dass es sich hier um eine lang anhaltende Erkrankung handelt und dass es zu einem progredienten Hörverlust kommen kann. Wegen der Gefahr der Hörverschlechterung ist die operative Therapieindikation zurückhaltend zu stellen.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

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