Zwei-Jahres-Ergebnisse bei Biohybrid-Cochlea-Implantaten: Sichere Elektrode?

Einleitung:

Vor einigen Jahren wurde in unserer Klinik die Versorgung langzeitertaubter Patienten mit Biohybrid-Elektroden eingeführt. Diese mit autologen mononukleären Zellen beschichtete Elektroden sollen das Insertionstrauma reduzieren und die Vitalität der noch vitalen Nervenzellen des Spiralganglions erhalten. Die klinische Machbarkeit dieses Ansatzes wurde bereits gezeigt. Indes gibt es keine Langzeitdaten zu adversen Effekten. In der vorliegenden retrospektiven Studie werden daher die Zwei-Jahres-Ergebnisse der beiden Seiten (klassische Elektrode und Biohybrid-Elektrode) bei den bilateral versorgten Patienten gegenübergestellt, um die mögliche adverse Langzeiteffekten zu untersuchen.

Methoden:

Alle vier Patienten erhielten eine vollständige audiologische Diagnostik, die auch ein Sprachaudiogramm umfasst und eine Impedanzmessung. Die Messungen wurden 1 Monat,3 Monate,6 Monate,1 Jahr und 2 Jahre nach der Implantation durchgeführt. Das Hörergebnis wurde im Sprachaudiogramm bewertet.

Ergebnis:

Alle Patienten zeigten ein zufriedenstellendes Sprachverstehen und ähnliche Impedanzen auf beiden Seiten. Es waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Seiten zu verzeichnen. Die Ergebnisse des Sprachverstehens und der Impedanzmessung zeigten sich über die Jahre stabil. Komplikationen wurden bei keinem Patienten registriert.

Schlussfolgerung:

Aufgrund der ähnlichen Ergebnisse der Biohybrid-Elektrode mit einer klassischen Elektrode ist diese als eine sichere Option bei der Cochlea-Implantat-Versorgung zu betrachten. Die Simplizität der Entwicklung und der Einführung dieser Elektrode mit Anwendung von autologen Zellen als Quelle für entzündungshemmende und neuroprotektive Faktoren ist der entscheidende Schritt für zell-basierte, regenerative Therapien der Schwerhörigkeit.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)