CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S269-S270
DOI: 10.1055/s-0038-1640646
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Otologie: Otology

Multivariate Analyse von Prognosefaktoren für die Hörerholung nach hochgradigem Hörsturz und Labyrinthfensterabdeckung

JP Thomas
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der RUB, Bochum
,
C Völter
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der RUB, Bochum
,
S Drewermann
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der RUB, Bochum
,
S Dazert
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der RUB, Bochum
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Bei hochgradigem Hörsturz wird häufig eine Tympanoskopie mit Abdeckung der Labyrinthfenster durchgeführt. Ziel der Studie ist die Evaluierung der audiometrischen Ergebnisse sowie die Analyse auf das postoperative Hörergebnis einflussnehmender Parameter.

Retrospektiv wurden anamnestische und audiometrische Daten von 136 Patienten mit einem Hörsturz mit hochgradiger/an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit, bei denen im Rahmen der Therapie eine Tympanoskopie mit Abdeckung der Labyrinthfenster erfolgte, ausgewertet. Die audiometrischen Daten wurden anhand der 4-pure-tone-average (4-PTA) sowie den Klassifikationen nach Siegel sowie Kanzaki evaluiert. Die multivariate Analyse potentieller Prognoseparameter erfolgte mittels logistischer Regression.

Die mittlere 4-PTA betrug präoperativ 106.5 ± 15.4 dB, postoperativ 63.9 ± 35.9 dB (p < 0.001). 18.4% der Patienten erreichten postoperativ eine Normalisierung des Hörvermögens (4-PTA< 25 dB) im Sinne eines Typs I nach Siegel. Bei der Einteilung nach Kanzaki erzielten 28.0% eine Wiederherstellung des Hörvermögens im Sinne eines Typs I.1 bzw. I.2. Abhängig von der Anwendung unterschiedlicher Zielparameter ließen sich folgende Faktoren ließen sich als prognostische Parameter nachweisen: 1. anamnestische Druckänderung des Innenohrs, 2. Schwindel, 3. Grad der präop. Hörminderung, 4. Alter, 5. präoperativer Spontannystagmus und 6. präop. Ausfalls des ipsilateralen Vestibularorgans.

Auch wenn laut Literatur die Prognose der Hörerholung bei hochgradigen Hörstürzen schlechter als bei geringgradigen ist, lässt sich in Folge einer Abdeckung der Labyrinthfenster in etwa einem Fünftel bis Viertel der Patienten eine Wiederherstellung des Hörvermögens erzielen. Die evaluierten Parameter geben einen Anhalt für die präoperative Einschätzung der Prognose.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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