CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S277-S278
DOI: 10.1055/s-0038-1640674
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Otologie: Otology

Objektive Tubenfunktionsprüfung – ein ungelöstes Problem?

V Weber
1   Hals-Nasen-Ohren-Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz
,
K Bahr
2   Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsmedizin Mainz, Mainz
,
C Matthias
2   Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsmedizin Mainz, Mainz
,
K Helling
2   Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsmedizin Mainz, Mainz
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Tubenfunktionsstörungen sind häufig geklagte Beschwerden. Es existiert kein Goldstandard der Tubenfunktionsprüfung. Etablierte Verfahren sind die Tubenmanometrie (TM) und die Druckkammeruntersuchung (DK).

Methoden:

In einer retrospektiven Studie wurden alle Patienten berücksichtigt, die vom 01.06.2016 bis 15.10.2017 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsmedizin Mainz aufgrund von Tubenfunktionsstörung mittels DK und TM untersucht wurden. Patienten mit Interventionen am Trommelfell oder der Tuba auditiva wurden ausgeschlossen. Das Ergebnis der TM wurde Anhand des ETS-7-Scores erfasst, das Ergebnis der DK wurde in 5 Kategorien unterteilt: klaffende Tube, Mittelohrrestdruck, keine Öffnung, verzögerte Öffnung, regelrechte Öffnung. Ziel der Studie war der Vergleich der Funktionsmessung mittels DK und TM.

Ergebnisse:

Es konnten 17 Patienten (34 Ohren) eingeschlossen werden. Das Durchschnittsalter betrug 48,8 Jahre. Die Mehrheit der Patienten (69%) war weiblich. Eine subjektive Belüftungsstörung des Ohres lag bei 47,1% einseitig und bei 52,9% beidseits vor.

Mit der DK alleine konnten 16 und mit der TM 11 erkrankte Ohren detektiert werden. Bei 9 erkrankten Ohren fanden sich übereinstimmende Befunde beider Verfahren. Das subjektiv erkrankte Ohr stimmte bei 47,1% der Ohren mit dem objektiven Befund der DK und bei 27,0% mit dem der TM überein. Bei 23,5% zeigte das subjektiv betroffene Ohr übereinstimmend pathologische Werte in der TM und der DK.

Schlussfolgerungen:

Eine Tubenbelüftungsstörung kann durch beide Messmethoden diagnostiziert werden. Die DK erlaubt durch die dynamische Messung eine zuverlässigere Diagnosestellung. Grundsätzliches Problem der objektiven Methoden bleibt die geringe Sensitivität und Spezifität.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

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