Larynxmaske versus endotrachealer Tubus bei kindlichen Adenotomien – eine retrospektive Analyse von 1500 Operationen

Einleitung:

Die Adenotomie gehört zu den Standard-Operationen in der HNO-Chirurgie und ist der häufigste an Kindern durchgeführte operative Eingriff überhaupt. Aufgrund der in aller Regel kurzen Operationsdauer wird von anästhesiologischer Seite immer öfter die Verwendung einer Larynxmaske bei der Narkose propagiert, da diese zeitsparender sei und mehr Narkosesicherheit biete. Ziel dieser Studie ist ein Vergleich von Risiken und OP-Dauer bei Adenotomien mit Larynxmaske oder endotrachealem Tubus.

Methoden:

Es wurden retrospektiv die Daten von 1800 Kindern ausgewertet, welche zwischen 2009 und 2017 eine Adenotomie in unserer Klinik erhielten. Bis 2012 wurden ausschließlich Intubationsnarkosen durchgeführt, ab 2013 dann primär bei Adenotomien Larynxmasken verwendet. Ausgewertet wurden die OP-Zeiten (Ein- und Ausschleusen, Operationsdauer), intra- und postoperative Komplikationen sowie die Notwendigkeit eines Wechsels von Larynxmaske auf Tubus intraoperativ.

Ergebnisse:

Die Verwendung einer LMA verlängerte in unserem Kollektiv die OP-Dauer sowie die Zeit bis zum Ausschleusen der Patienten, während das Einschleusen in beiden Gruppen gleich war. In der Larynxmaskengruppe kam es zu einer höheren Zahl an postoperativen Komplikationen wie Laryngo- und Bronchospasmen oder Sättigungsabfällen. Des Weiteren musste aufgrund von Beatmungsschwierigkeiten durch den Mundsperrer bei 15% der Larynxmasken intraoperativ auf einen Tubus gewechselt werden.

Schlussfolgerungen: In dem von uns untersuchten Kollektiv fand sich kein Vorteil für die Verwendung von Larynxmasken. Dagegen erhöhte der Einsatz einer Larynxmaske die Rate an postoperativen Komplikationen und verlängerte die OP-Zeiten. Daher ist unserer Ansicht nach die Larynxmaske bei Adenotomien nicht die Narkosestrategie der Wahl.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)