CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S296
DOI: 10.1055/s-0038-1640742
Poster
Phoniatrie/Pädaudiologie: Phoniatrics/Pediatric Audiology

Korrelation der pharyngealen ph-Metrie mit dem Reflux Finding Score – Einsatz hochauflösender optischer Systeme zur flexibeloptischen Befunderhebung bei Patienten mit chronischer Heiserkeit

S Dockter
1   Univ. HNO-Klinik. Abt. Phoniatrie/Pädaudiologie, Essen
,
UM Henkel
2   Univ. HNO-Klinik, Abt. Phoniatrie/Pädaudiologie, Essen
,
E Wessolleck
3   Univ. HNO-Klinik, Marburg
,
JM Bois
4   Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Uniklinikum, Essen
,
S Lang
5   Univ. HNO-Klinik, Essen
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die Ursache einer Heiserkeit ist häufig eine chronische Laryngitis, bei der der Schleimhautbefund auf einen pharyngo-laryngealen Reflux hinweist. Die genaue Diagnosestellung erlaubt bisher erst die pharyngeale pH-Metrie. Neue Techniken jedoch mit optimierter Ausleuchtung und Auflösung, lassen heutzutage auch endoskopisch eine bessere Beurteilung der Schleimhaut zu.

Methoden:

Ab dem 25.5.17 führten wir bei den folgenden 24 Patienten mit Heiserkeit, ohne aktuelle Einnahme von Protonenpumpenblockern, eine fragebogenunterstützte Anamnese mit dem Reflux Symptom Index (RSI), die transnasale Laryngostroboskopie (XION; Video-Nasopharyngoskop EV-NC) sowie die pharyngeale 24h-pH-Metrie (Restech DX) durch. Der Schleimhautbefund wurde anhand des Reflux Finding Scores (RFS) erhoben.

Ergebnisse:

Das durchschnittliche Alter der Patienten (17w, 7 m) lag bei 47 Jahren (+/- 15J). Bei 54% zeigte sich eine Säurebelastung in der ph-Metrie (Ryan-Score upright o./u. supine positiv). Zwischen RSI und RFS konnten kaum Übereinstimmungen (p = 0,77) festgestellt werden. Jedoch zeigte sich eine Übereinstimmung des RFS mit dem Ryan Score (p = 0,04). Des weiteren fanden wir bei den Patienten mit positivem Ryan Score vermehrt Magen-Darm-Probleme und nächtliches Schnarchen.

Schlussfolgerungen:

Über die Hälfte der Patienten mit Heiserkeit weist einen pharyngo-laryngealen Reflux auf. Durch technische Neuerungen gelingt endoskopisch bereits eine sichere Beurteilung der Schleimhaut, nach wie vor differieren jedoch bei einigen Patienten Spiegelbefund und ph-Metrie. In unsicheren Fällen sollte der Goldstandard, die pharyngeale pH-Metrie, zum Einsatz kommen. Die Reflux-Ursache jedoch bleibt unklar. Folge-Studien an größeren Patientenkollektiven in Zusammenarbeit mit der Gastroenterologie sind notwendig.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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