CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S297-S298
DOI: 10.1055/s-0038-1640746
Abstracts
Phoniatrie/Pädaudiologie: Phoniatrics/Pediatric Audiology

Untersuchung zur Effektivität einer Follow-Up-II-Einrichtung des Neugeborenen-Hörscreenings

A Goeze
1   Phoniatrie, Universitätsklinikum Marburg, Marburg
,
N Fink
1   Phoniatrie, Universitätsklinikum Marburg, Marburg
,
E Zaretsky
1   Phoniatrie, Universitätsklinikum Marburg, Marburg
,
C Hey
1   Phoniatrie, Universitätsklinikum Marburg, Marburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

In der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Marburg, stieg seit 2014 der Bedarf nach einem Follow-Up eines auffälligen Neugeborenen-Hörscreenings. Dies erforderte eine Umstrukturierung dieser Follow-Up-II-Einrichtung zur Gewährleistung der Forderungen nach GBA-Beschluss vom 19.06.2008, deren Effektivität in der hier vorliegenden Studie untersucht wurde.

Methoden:

Zwischen 2014 und 2016 wurden 1150 Neugeborene untersucht.

Zielparameter pro Jahr waren Anzahl der untersuchten Neugeborenen, Alter (in Median) bei Erstvorstellung und zum Zeitpunkt der Diagnose und des Therapiebeginns, Anzahl der notwendigen Besuche bis Diagnosefindung sowie die Lost-to-Follow-Up-Raten.

Mittels Kruskal-Wallis H-Tests wurde das Erstvorstellungs- sowie Diagnosealter abhängig vom Erstvorstellungsjahr geprüft, via Mann-Whitney U-Test, ob die Diagnoseart Einfluss auf das Diagnosealter hat.

Ergebnisse:

Von 2014 bis 2016 stieg die Anzahl der Neugeborenen um 29,9%, von 358 auf 465.

Im gleichen Zeitraum sank das Erstvorstellungs- bzw. Diagnosealter von 7,4 auf 5,0 bzw. von 8,1 auf 5,4 Wochen (ps<.001). Die Zahl der Besuche bis Diagnosestellung blieb bei 1,2 bzw. 1,3 pro Säugling. Die Lost-to-Follow-Up-Raten sind von 6,2% auf 4,5% gesunken. Neugeborene ohne Hörstörung (91,1%) wurden früher diagnostiziert als Hörgestörte: 6,4 vs. 13,2 Wochen (p<.001). Das Diagnosealter wurde bis 2016 nur bei Unauffälligen bzw. einseitig Hörgestörten gesenkt. 48,4% der Hörgestörten erhielten ihre Diagnose vor Ende des 3. Lebensmonats, 82,1% den Therapiebeginn vor Ende des 6. Lebensmonats.

Schlussfolgerungen:

Dank der Sprechstundenumstrukturierung konnten trotz steigender Patientenzahl bei gleich bleibendem Personalstand mit einem Therapiebeginn von 16,4 Wochen die GBA-Forderungen vom 19.06.2008 eingehalten werden.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

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