Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S298
DOI: 10.1055/s-0038-1640748
Abstracts
Phoniatrie/Pädaudiologie: Phoniatrics/Pediatric Audiology

Internationales Register zur beidseitigen Stimmlippenlähmung: Globale Epidemiologie und aktuelle Versorgungsmöglichkeiten

T Granitzka
1   Univ. HNO-Klinik, Jena
,
O Guntinas-Lichius
1   Univ. HNO-Klinik, Jena
,
R Hagen
2   Univ. HNO-Klinik, Würzburg
,
A Müller
3   HNO-Klinik, Gera
,
M Gugatschka
4   Univ. HNO-Klinik, Graz, Österreich
,
C Pototschnig
5   Univ. HNO-Klinik, Innsbruck, Österreich
,
S Yaremchuk
6   HNO-Klinik, Kiev, Ukraine
,
JT Maurer
7   Univ. HNO-Klinik, Mannheim
,
B Schneider-Stickler
8   Univ. HNO-Klinik, Wien, Österreich
,
T Nawka
9   Phoniatrie, Berlin
› Institutsangaben

MED-EL, Innsbruck, Österreich
 

Einleitung:

Diese internationale Registry zur beidseitigen Stimmlippenlähmung (bilateral vocal fold palsy; BVFP) wurde 2015 initiiert, um die Eigenschaften der BVFP Population und die eingesetzten diagnostischen Verfahren, Behandlungsmöglichkeiten und Nachsorge zu untersuchen.

Methoden:

Diese multinationale, systematische Registry mit Beobachtungscharakter und adaptivem Design schließt retro- und prospektive Daten ein von 7 Kliniken in Deutschland, 3 in Österreich, 1 in der Ukraine. Die Datensammlung beleuchtet Patienten mit BVFP in einem Zeitraum von 2 Jahren.

Ergebnisse:

291 retrospektive Datensätze wurden gesammelt und 209 (71% weibliche Patientinnen) evaluiert. Die häufigste Ursache für die BVFP war iatrogen (79%). Das Durchschnittsalter lag bei 56 Jahren. Am häufigsten erfolgte die Diagnose mithilfe der Videolaryngoskopie (85%). Den Goldstandard bei Behandlungen stellt die Glottiserweiterung (49%) dar, gefolgt von der Tracheostomie (24%), die hauptsächlich in Notfällen angewendet wird. 12% der Patienten erhielten keine Behandlung. Glottiserweiterungen wurden am häufigsten in Form einer posterioren Chordektomie (pCh; 27%), einer Kombination zwischen pCh + partieller Arytenoidektomie (26%), oder pCh + Laterofixation + partieller Arytenoidektomie (23%) durchgeführt. Nachsorgeuntersuchungen werden in weniger als 50% der Fälle durchgeführt und sind meist auf die Messung des Voice Handicap Index (VHI) beschränkt (20%). Bei 24% der Patienten, die eine Glottiserweiterung erhielten, war innerhalb von 2 Jahren mindestens eine Revisionsoperation notwendig. Bei tracheotomierten Patienten waren es 51%.

Schlussfolgerungen:

Revisions-OPs sind häufig. Die Nachsorge variiert stark. Eine Leitlinie zur Standardisierung der Behandlung wäre hilfreich zur Steigerung der Versorgungsqualität.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. April 2018 (online)

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