CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S300
DOI: 10.1055/s-0038-1640754
Abstracts
Phoniatrie/Pädaudiologie: Phoniatrics/Pediatric Audiology

Hörscreening-getriggertes Cytomegalievirus (CMV)-Screening bei Neugeborenen

D Hirth
1   Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M.
,
L Pfisterer
1   Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M.
,
T Stöver
1   Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M.
,
S Kramer
1   Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M.
,
L Schuetz
2   Klinik für Pädiatrie, Uniklinik, Frankfurt/M.
,
H Buxmann
2   Klinik für Pädiatrie, Uniklinik, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Konnatale CMV-Infektionen gelten als eine der häufigsten Ursachen für kongenitale Fehlbildungen, insbesondere Hörstörungen, in Entwicklungsländern. Sie werden mit ca. 20% als die häufigste nichtgenetische Ursache einer Hörstörung bei Neugeborenen angegeben. Bisher existiert in Deutschland kein einheitliches Screeningverfahren zur Erkennung einer konnatalen CMV-Infektion bei Neugeborenen. Nach aktueller Studienlage ist nur bei frühzeitig detektierten Infektionen eine Therapie der symptomatischen konnatalen CMV-Infektion sinnvoll.

Methode:

In Zusammenarbeit mit der Neonatologie der Kinderklinik in domo haben wir ein Screeningprogramm entwickelt, um eine symptomatische konnatale CMV-Infektion frühzeitig zu detektieren und ggf. eine virostatische Therapie einzuleiten. Alle Säuglinge, die bei Erstvorstellung zum Neugeborenenhörscreening in der Pädaudiologie jünger als drei Wochen sind, erhalten bei auffälligem Hörscreening einen Abstrich der Mundschleimhaut. CMV-positive Kinder werden zur weiteren Diagnostik und Therapie in die Kinderklinik überwiesen.

Ergebnisse:

Bisher wurden im Zeitraum von 08/2015 bis 06/2017 1440 Neugeborenenhörscreenings durchgeführt. Bei 73 Kindern, die jünger als drei Wochen waren, war das Hörscreening auffällig, von diesen Kindern wurden Abstriche entnommen. Von den 73 Abstrichen waren drei Abstriche positiv für CMV.

Schlussfolgerung:

In unserer Stichprobe zeigten bisher deutlich weniger Kinder mit auffälligem Hörscreening ein CMV-positives Screeningergebnis als nach aktuellen Zahlen in der Literatur zu erwarten war. Die Studie wird weiter fortgesetzt, um mit höheren Fallzahlen eine weitere Validierung unserer Ergebnisse im Hinblick auf die Auftretenswahrscheinlichkeit der CMV-Infektion bei Neugeborenen in Deutschland zu erhalten.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

© 2018. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York