Welche Rolle spielt der Faktor Kognition in der Sprachentwicklung von Kindern mit Cochlea Implantat?

Einleitung:

In einer prospektiv angelegten Studie wurden die kognitive und die Sprachentwicklung von Kindern im Vorschulalter untersucht.

Besteht ein Zusammenhang zwischen Kognition und Spracherwerb?

Material und Methoden:

In die Untersuchungsgruppe eingeschlossen sind Kinder (n = 41 m = 22/f = 19), die regelmäßig im CI-Zentrum der Uniklinik Köln im Rahmen der Folgetherapie vorgestellt werden. Sie sind Bestandteil einer prospektiven Studie (no.14 – 024/Ethikkommission). Ausgeschlossen von der der Studie in Probanden mit zusätzlichen schweren zusätzlichen Entwicklungsstörungen.

Die Kognition wurden mit der Kaufmann Assessment Battery for Children (K-ABC) durchgeführt (Kaufman 1987). Die Untertests unterscheiden zwischen fluider und kristalliner Intelligenz. Die Sprachentwicklungstests für Kinder (SETK) (Grimm 2015, 3. Auflage) wurden für Kinder im Alter zwischen 2;0 bzw. 3;0 und 5;11 entwickelt.

Die Berechnung erfolgte mit dem SPSS – System 23 deskriptiv. Der Gruppenvergleich wurde mit nonparametrischen Tests durchgeführt.

Ergebnisse:

In der Skala intellektuelle Fähigkeiten (SIF) ergibt sich insgesamt ein Standartwert von 94% (± 15,5 SD). Getrennt betrachtet ergibt sich ein Standartwert von 89,6 (± 15,5 SD) in der sequentiellen Skala und 98 (± 18,1 SD) in der simultanen Skala. Der Unterschied zwischen den Skalen korreliert signifikant (0,001(/Wilcoxon). Insgesamt 10 Probanden haben einen IQ der ≤85 (1 SD Abweichung).

Diskussion:

Die vorläufigen Ergebnisse bestätigen, dass zwar zunächst kein signifikanter Zusammenhang zwischen kognitiver Entwicklung und Sprachentwicklung besteht. Die in dieser Studie erhobenen verhaltensbasierte Daten zeigen jedoch deutliche Hinweise, dass die auditive Merkfähigkeit des Kurzzeitgedächtnis mit der Sprachentwicklung zusammenhängt (Baddeley 2003).

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)