Lebensbedrohliche intrakranielle Komplikation einer Keilbeinhöhlenentzündung: Ein Fallbericht

Einleitung:

Anhand des vorliegenden Fallberichtes möchten wir betonen, dass im Einzelfällen einer akuten Sphenoiditis, kann sie sich ohne typische Symtome entwickeln und lässt sich nur bei intrakranieller Erweiterung der bakteriellen Infektion zu diagnostizieren.

Falldarstellung:

Anamnese:

Eine 62 jährige Patientin stellte sich uns mit Beschwerden auf ausgeprägte Kopfschmerzen, rechtseitige Erblindung und erhebliche Sehstörung links, Schwindel, Vigilanzminderung und Fieber vor. Anamnestisch erlitt die Patientin 1 Monat zuvor eine Erkältung, danach erholte sie sich vollständig. Drei Wochen später entwickelten sich rasch die obengenannten Symptome.

Diagnostik:

Bei der Liquorpunktion wurde eitrige Meningitis mit der typischen Zellzahlerhöhung bestätigt. Bei der CT waren neben der vollständigen Abschattung der Keilbeinhöhle mehrere Knochendefekte und Destruktion von Keilbeinhöhlenscheidewand auffällig. Nach Angaben einer Kernspintomografie war auch ein Tumor der Keilbeinhöhle nicht ausgeschlossen.

Therapie:

Der Patientin wurde dringend eine endonasale endoskopische Keilbeinhöhlenoperation durchgeführt. Gleich nach der Perforation der vorderen Wand der Keilbeinhöhle zeigte sich ein Eiter unter Druck. Postoperative Behandlung erfolgte neben der Antibiotika-Therapie mit einer täglichen endoskopischen Sanierung der Keilbeinhöhle. Nach dem Eingriff erholte sich die Patientin gut. Der Tumor war histologisch ausgeschlossen. Bei der Nachbeobachtung von 24 Monaten verbleibt leider Erblindung rechts, aber Sehevermögen links hat sich deutlich verbessert.

Schlussfolgerung:

Die Hauptrolle zur erfolgreichen Behandlung im dargestellten Fall gehörte dem rechtzeitigen endoskopischen Eingriff und der umfassenden multidisziplinären Nachbehandlung.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)