CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S336-S337
DOI: 10.1055/s-0038-1640885
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Rhinologie: Rhinology

Endokranieller Infektionstransfer bei Sinusitis

U Raschke
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Rostock
,
A Ovari
2   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Universitätsmedizin, Rostock
,
B Wichmann
3   Kinder- und Jugendklinik Universitätsmedizin, Rostock
,
B Dietrich
3   Kinder- und Jugendklinik Universitätsmedizin, Rostock
,
R Mlynski
2   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Universitätsmedizin, Rostock
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Zielsetzung und Methodik:

Fallvorstellung von zwei Kindern mit intrakraniellen und orbitalen Komplikationen einer Pansinusitis.

Ergebnisse:

Patient 1: 10-jähriger Junge mit frontalen Cephalgien, Fieber, leichter anteriorer Rhinorrhoe seit 2 Tagen. Bei Aufnahme fokaler Krampfanfall. CT-NNH und cMRT: rechtsseitige Pansinusitis ohne knöcherne Destruktionen sowie Meningitis mit Beteiligung der Leptomeningen rechts frontal. Therapie: Pansinus-Operation rechts. Bei rezidivierenden sub- und epiduralen Empyemen bifrontal sowie extrakonalem Orbitaabszess links mehrmalige Bohrlochtrepanation und Orbitaeröffnung mit Drainageanlage sowie Pansinus-Operation links. Entlassung nach 42 Tagen.

Patient 2: 12-jähriger Junge mit hohem Fieber, Vigilanzminderung und rezidivierender schlaffer Parese des rechten Fußes. Im Vorfeld 4 Tage gelegentlich frontale Cephalgien sowie Diarrhoe und Erbrechen. CT-NNH und cMRT: Sinusitis maxillares et ethmoidales beidseits, subdurales Empyem parafalxial. Therapie: Pansinus-Operation bds. mit Bohrlochtrepanation. Bei rezidivierenden multilokulären subduralen Empyemen mehrfache Re-Trepanationen und Nasen-Lavagen. Entlassung nach 27 Tagen mit persistierender Peroneusparese rechts.

Schlussfolgerung:

Sinugene endokranielle Komplikationen können sich ohne typische sinusitische Beschwerden entwickeln. Bei entsprechendem Verdacht ist eine unverzügliche Bildgebung und bei Bestätigung die chirurgische Sanierung der Nasennebenhöhlen sowie neurochirurgische Intervention mit erweiterter Antibiose notwendig. Um Zeitverlust zu vermeiden sind gezielte und zeitnahe Absprachen aller Akteure mit festen Ansprechpartnern notwendig. Regelmäßige cMRT-Kontrollen müssen vorgeplant werden. Eine Umfelddiagnostik bezüglich Immundefiziten muss erfolgen.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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