Einfluss der endoskopischen endonasalen Orbitadekompression auf die nasale Funktion

Einleitung:

Die Orbitadekompression ist eine etablierte Therapie bei einer endokrinen Orbitaopathie, die nicht für konservative Maßnahmen zugänglich ist. Die meisten Techniken beinhalten eine Resektion der medialen Orbitawand. In wie weit dieses Vorgehen die nasale Funktion beeinflusst, ist bislang noch nicht untersucht worden.

Methoden:

In einer prospektiven Studie wurden 25 Patienten (50 Orbitae) eingeschlossen, die bei endokriner Orbitopathie eine Orbitadekompression erhielten. Präoperativ und sechs Wochen postoperativ wurden das Riechvermögen (Sniffin' Test) und der nasale Luftstrom (anteriore Rhinomanometrie) getestet. Zusätzlich wurde die Inzidenz von akuten Sinusitiden, sinusidalem Druckschmerz und infraorbitaler Hypästhesie ermittelt.

Ergebnis:

Das Riechvermögen zeigte postoperativ einen signifikanten Anstieg (p < 0.05), während der nasale Luftstrom signifikant sank (p < 0.05). Eine akute Sinusitis trat in drei und eine infraorbitale Hypästhesie in acht Fällen auf. Kein Patient berichtete über einen persistierenden Druckschmerz.

Diskussion:

Eine Orbitadekompression mit Resektion der medialen Orbitawand kann zu einer Verminderung des nasalen Luftstromes führen, was sich durch die Medialisierung der mittleren Nasenmuschel und den Prolaps des Orbitagewebes in den Ethmoidschacht erklären lässt. Das Riechvermögen wird durch den Eingriff nicht negativ beeinflusst. Weitere Komplikationen wie das Auftreten einer akuten Sinusitis haben eine geringe Inzidenz.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)