CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S349
DOI: 10.1055/s-0038-1640927
Abstracts
Rhinologie: Rhinology

Retrospektive klinische Analyse der angewandten Diagnostik und Therapie der Epistaxis im hausinternen Patientenkollektiv im Zeitraum 2005 bis 2015

AA Vienken
1   Städtisches Klinikum Dessau, Dessau-Roßlau
,
L Uhler
2   MVZ Dessau, Dessau-Roßlau
,
S Knipping
1   Städtisches Klinikum Dessau, Dessau-Roßlau
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Epistaxis stellt einen zunehmenden Konsultationsgrund mit interdisziplinärer Therapie dar. Bei multifaktorieller Genese und zumeist älteren Patienten ergibt sich daraus ein gehäufter Hospitalisierungsgrund, oftmals auch rezidivierend.

Methoden:

Zugrunde liegen Patientendaten von 720 Personen, die im Zeitraum vom 01.01.2005 bis zum 31.12.2015 im Städt. Klinikum Dessau aufgrund einer Epistaxis hospitalisiert wurden.

Ergebnisse:

Es zeigte sich ein Überwiegen des männlichen Geschlechts, Rezidivpatienten waren signifikant häufiger älter als 70 Jahre. Bei über der Hälfte der Patienten lag eine posteriore Blutung vor, hierbei zeigte sich eine längere Hospitalisierungsdauer. Laborchemisch zeigte ein Großteil der Patienten mit Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten eine INR-Entgleisung. Der Median des Blutdrucks bei stationärer Aufnahme lag im hypertensiven Bereich. Die Prävalenz des Nikotinkonsums war im Vergleich zur Gesamtbevölkerung deutlich erhöht. Rezidivpatienten waren im Schnitt multimorbider als Patienten mit einmaliger Blutung, darüber hinaus nahmen sie häufiger eine Kombination von Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern ein. Die häufigste Therapieform war die Einlage von Nasentamponaden, die häufigste Komplikation war die Transfusionspflichtigkeit.

Schlussfolgerung:

Ein erhöhtes Lebensalter mit Begleiterkrankungen sowie eine posteriore Blutungsquelle sind vorwiegend Gründe der Hospitalisierung. Dabei erbrachte die Nasentamponadeneinlage neben der Regulierung der entgleisten Blutgerinnungssituation in den meisten Fällen eine suffiziente Blutstillung. Das Aufnahmelabor ist für die Einschätzung des Rezidivrisikos nur sehr eingeschränkt beurteilbar, jedoch insbesondere bei Patienten mit Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten unabdingbar.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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