Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S361-S362
DOI: 10.1055/s-0038-1640973
Abstracts
Schlafmedizin: Sleeping Disorders

Die intraorale elektrische Muskelstimulation zur Therapie des Schnarchens – eine Pilotstudie

BA Stuck
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Marburg, Marburg
,
E Bernd
2   Universitäts-HNO-Klinik Essen, Essen
,
A Sana
3   Nottingham University Hospital, Nottingham, Großbritannien
,
E Wessolleck
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Marburg, Marburg
› Author Affiliations

SnooZeal Ltd, England
 

Einleitung:

Der Tonus der pharyngealen Dilatatoren des oberen Atemweges ist für Entstehung des Schnarchens von besonderer Bedeutung. Durch eine Tonuserhöhung über eine elektrische Stimulation könnte eine Reduktion des Schnarchens erreicht werden. Ziel der Studie war, die Effekte einer intraoralen Muskelstimulation am Tag auf das Schnarchen in der Nacht zu erfassen.

Methoden:

In die prospektive, bi-zentrische Studie wurden 22 Patienten mit Schnarchen und leichtgradiger Schlafapnoe (AHI< 15, BMI< 34) eingeschlossen. Nach initialer Polygrafie wurde das Schnarchen über 2 Wochen (baseline) mittels visueller Analogskala (VAS; 0 – 10) erfasst. Hieran schloss sich eine 6-wöchige Therapiephase (täglich 2 × 20 Min.) mit einem neu entwickelten intraoralen Stimulationsgerät an. Während und bis 2 Wochen nach Therapie erfolgte eine tägliche Dokumentation der Schnarchintensität sowie der Nutzung und möglicher Nebenwirkungen.

Ergebnisse:

9 Patienten brachen die Therapie aufgrund technischer Problem ab. Bei den 13 verbliebenen Patienten (11 m/2w, BMI 26,9 ± 3,2, AHI 9,3 ± 4,5) erfolgte eine „per-protocol“ Analyse. Der gemittelte Schnarchscore wurde von 5,4 ± 2,0 (baseline) auf 3,1 ± 2,4 (nach Therapie) reduziert und zeigte sich bis 2 Wochen nach Therapie stabil (3,4 ± 2,4). Bei 5 Patienten (38%) zeigte sich eine Reduktion des Scores um > 50%. Unerwünschte Wirkungen traten keine auf.

Diskussion:

In der vorliegenden Pilotstudie ergaben sich erste Hinweise auf eine Wirksamkeit einer intraoralen Muskelstimulation bei Patienten mit Schnarchen. Notwendig sind neben einer technischen Verbesserung des Stimulators die Durchführung weiterer, kontrollierter Studien sowie die Untersuchung möglicher Einflussfaktoren auf den Therapieerfolg wie Patientenselektion und die technischen Aspekte der Stimulation.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

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