Lernkurve psychomotorischer Fertigkeiten anhand der HNO-Spiegeluntersuchung

Zielsetzung:

Das Erlernen psychomotorischer Fertigkeiten bildet einen Schwerpunkt in der Ausbildungsbiografie der Medizinstudierenden und der Facharztausbildung insbesondere chirurgischer Fächer.

Methode:

Die operationalisierte HNO-Spiegeluntersuchung der HNO-Universitätsklinik Dresden wird an vier aufeinander folgenden Praktikumstagen im 10. Semester unterrichtet. Am Ende der Woche findet eine standardisierte, checklisten-basierte praktische Prüfung (Mini-OSCE) statt. Zur Bestimmung der Lernkurve beim Erlernen der praktischen Fertigkeiten wurden 40 Studierende zusätzlich an den Tagen 1 bis 4 anhand der Checkliste geprüft und die erreichten Punkte dokumentiert.

Ergebnisse:

Es zeigte sich ein täglicher Anstieg der erreichten Punkte in der Gesamtwertung (max. 68 Punkte). Bei Betrachtung der Einzeluntersuchungen, erwiesen sich die Rhinoskopia posterior und die Laryngoskopie am schwersten. Hier wurden erst gegen Ende der Lehreinheit maximale Punktzahlen erreicht. Die meisten Punktabzüge gab es zu Beginn bei der korrekten Lichteinstellung und der Abfolge der Gesamtuntersuchung, auch die vorgegebene Zeit von 6 Minuten wurde im Mittel erst in der letzten Lehreinheit erreicht.

Schlussfolgerung:

Die manuelle Komplexität der HNO-Spiegeluntersuchung eignet sich sehr gut, um die Lernkurve beim Erwerb psychomotorischer Fertigkeiten zu bestimmen. Verbesserungen zeigen sich zu Beginn in der Korrektheit der Einzeluntersuchungen. Korrekte Reihenfolge und dafür benötigte Zeit verbessern sich erst gegen Ende der Lehreinheit durch die routinierte Wiederholung. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse auf das Erlernen anderer praktischer Fertigkeiten in Studium und Facharztausbildung zu.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)