Beidseitiges Mukoepidermoidkarzinom der Gl. parotidea – ein Fallbericht

Einleitung:

Das Mukoepidermoidkarzinom (MEC) gilt als der häufigste maligne Speicheldrüsentumor und betrifft in der Mehrzahl der Fälle (> 80%) die Gl. parotidea. Frauen erkranken insgesamt häufiger als Männer und das mittlere Alter bei Erstdiagnose liegt bei 47 Jahren. Klinisch wird meist eine palpable Raumforderung auffällig. Ein bilaterales Auftreten ist extrem selten.

Methodik:

Fallbeschreibung, Literaturrecherche.

Ergebnisse:

Eine 41-jährige Patientin stellte sich bei Z.n. Non-Hodgkin-Lymphom mit einer nicht schmerzhaften Raumforderung der Gl. parotidea links vor. Nach einer subtotalen Parotidektomie konnte ein zystisches Mukoepidermoidkarzinom der Gl. parotidea links (low grade, MAML2-Translokation) pT1cN0cM0 diagnostiziert werden. Ein halbes Jahr später fielen sonographisch zwei Raumforderungen der Gl. parotidea rechts auf. Nach zwischenzeitlich diagnostiziertem und therapiertem duktalem Carcinoma in situ der Mamma links, wurde bei einer größenprogredienten Raumforderung der Gl. parotidea rechts eine subtotale Parotidektomie durchgeführt. Die Pathologie ergab auch hier die Diagnose eines Mukoepidermoidkarzinoms der Gl. parotidea rechts pT1cN0cM0 (low grade, MAML2 Translokation).

Diskussion und Schlussfolgerung:

Studien berichteten von einer Translokation des MAML2-Gens in über 80% der untersuchten MEC-Fälle und deklarierten es als einen sensitiven sowie spezifischen Marker des MEC. Ein solcher Nachweis ist häufig mit Low-grade-Tumoren sowie mit einem besseren Gesamtüberleben assoziiert. Bilaterale maligne Parotistumore sind zwar sehr selten, müssen aber differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen werden.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)