CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S378
DOI: 10.1055/s-0038-1641026
Abstracts
Speicheldrüsen/Schilddrüsen: Salivary Glands/Thyroid Gland

Toxizität von Salinomycin in Miniorgankulturen der Glandula parotidea

C Seelig
1   HNO-Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
,
S Hackenberg
2   HNO-Universitätsklinikum, Würzburg
,
R Hagen
2   HNO-Universitätsklinikum, Würzburg
,
N Kleinsasser
3   Kepler Universitätsklinikum, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Linz, Österreich
,
A Scherzad
2   HNO-Universitätsklinikum, Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Das Polyether-Antibiotikum Salinomycin wurde als ein potenter Wachstumsinhibitor epithelialer Tumorstammzellen identifiziert. Seitdem sind zahlreiche Arbeiten zur Wirkung auf verschiedene Tumor- und Tumorstammzellen veröffentlich worden. Vor einem möglichen Einsatz in der Onkologie sollten allerdings auch toxische Effekte in nicht malignen humanen Zellen untersucht werden.

Ziel dieser Studie war daher die Evaluation der Geno- und Zytotoxizität von Salinomycin in humanen Speicheldrüsenzellen.

Material und Methoden:

Aus Gewebeproben der Glandula parotidea wurden Miniorgankulturen angelegt und diese für 24h mit Salinomycin in Konzentrationen von 0,1 bis 175µM inkubiert. Zum Nachweis von DNA-Schäden wurde der Comet Assay in Konzentrationen bis 20µM angewendet. Die Zytotoxizität wurde mit dem MTT-Test untersucht. Zudem erfolgte eine Immunfluoreszenz-Färbung von α-Tubulin zur Evaluation der zellulären Strukturintegrität.

Ergebnisse:

Es zeigte sich kein signifikanter Anstieg der DNA-Schädigung der behandelten Zellen im Vergleich zur Negativ-Kontrolle. Im MTT-Test ließ sich ab einer Konzentration von 20µM eine signifikante Reduktion der Vitalität der behandelten Zellen nachweisen. Die Immunfluoreszenz-Färbung ergab keine Veränderung des Zytoskeletts in subtoxischen Dosen.

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass Salinomycin in den verwendeten Konzentrationen nicht genotoxisch, jedoch ab einer Konzentration von 20µM zytotoxisch in humanen Speicheldrüsenzellen wirkt. Eine Wachstumsinhibition auf Tumorstammzellen wurde allerdings bereits ab einer 40-fach niedrigeren Salinomycin-Konzentration beschrieben. In weiteren Versuchen sollte auch eine kumulative Schädigung nach repetitiver Exposition untersucht werden.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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