Rofo 2018; 190(S 01): S5
DOI: 10.1055/s-0038-1641252
Vortrag (Wissenschaft)
Bildverarbeitung/IT/Software/Gerätetechnik/Qualitätsmanagement
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnosegenauigkeit der synthetischen MRT im Vergleich zur konventionellen MRT des Kniegelenkes bei orthopädischen Fragestellungen

A Wißmann
1   Ammerland-Klinik GmbH, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Westerstede
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Synthetisch erzeugte MRT-Bilder des Neurocraniums sind bereits vielfach untersucht worden. Weltweit erstmals überprüfen wir die Anwendbarkeit auf muskuloskelettale Untersuchungen. Ziel der Studie ist es, die Gleichwertigkeit der synthetisch erzeugten MRT-Bilder im Vergleich zu den konventionell durchgeführten MRT-Sequenzen des Kniegelenkes zur Beantwortung orthopädischer Fragestellungen zu untersuchen. Bei Nachweis einer Gleichwertigkeit kann künftig die Untersuchungsdauer für die Patienten verkürzt werden (2 Messungen anstelle von 4).

Material und Methoden:

Bei 30 an der Studie teilnehmenden Patienten, die mit orthopädischer Fragestellung eine MRT des Kniegelenkes bei 3 Tesla erhielten, wurde das Standardprotokoll (PDw triplanar, T1w sagittal/coronar) um zwei zusätzliche Messungen (T1-IR-MP2RAGE mit variablem Flipwinkel und Inversionszeit, T2-FSE-multi-echo) ergänzt, die eine Nachverarbeitung zur Erzeugung synthetischer MRT-Bilder ermöglichen. Mithilfe einer bildnachverarbeitenden Software wurden an der Workstation verschiedene synthetische Bildkontraste (T1, T1-FS, T2, PD, PD-FS, STIR, DIR) rekonstruiert. Die Untersuchungen wurden von zwei Fachärzten für Radiologie unabhängig voneinander in Bezug auf Identifizierbarkeit der anatomischen Strukturen, Erkennbarkeit pathologischer Veränderungen und Artefakte ausgewertet.

Ergebnisse:

Die Identifizierbarkeit anatomischer Strukturen ist in den synthetischen MRT-Bildern gleichwertig. Pathologische Veränderungen wie Ödeme werden überbetont. Die synthetischen Bilder wiesen Kantenartefakte auf, was die Diagnosestellung bei Kenntnis dieses Artefaktes nicht beeinträchtigte. Die synthetischen Bilder waren unterlegen, wenn die Pathologie eine Betrachtung in einer zweiten Raumebene erforderte. Die synthetischen Bilder lagen stets in nur einer einzigen Raumebene vor. Durch die Anfertigung einer zweiten Raumebene würde die Messzeitersparnis verloren gehen.

Schlussfolgerungen:

Für die Etablierung in der Routine müssen 3D-Sequenzen als Basis der synthetischen MRT entwickelt werden.