Rofo 2018; 190(S 01): S71
DOI: 10.1055/s-0038-1641451
Vortrag (Wissenschaft)
Strahlenschutz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Iterative Streustrahlenkorrektur für rasterlose Skelett-Röntgenaufnahmen zur Dosisreduktion und als Ersatz für ein Streustrahlenraster: Eine Studie an 20 Körperspendern

Autoren

  • C Lisson

    1   Universitätsklinikum Ulm, Radiologie, Ulm
  • C Lisson

    1   Universitätsklinikum Ulm, Radiologie, Ulm
  • S Kleiner

    1   Universitätsklinikum Ulm, Radiologie, Ulm
  • M Regier

    2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Radiologie, Hamburg-Eppendorf
  • M Beer

    1   Universitätsklinikum Ulm, Radiologie, Ulm
  • S Schmidt

    1   Universitätsklinikum Ulm, Radiologie, Ulm
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Analog zur iterativen Rekonstruktion in der Computertomografie verspricht der Einsatz der softwarebasierten iterativen Streustrahlenkorrektur im konventionellen Röntgen eine Dosisreduktion und Verbesserung der Bildqualität. Bisher wurde die iterative Streustrahlenkorrektur in der Projektionsradiografie nur bei Röntgen-Thorax-Aufnahmen eingesetzt. In unserer Studie soll das Potential der iterativen Streustrahlenkorrektur in der konventionellen Skelettradiologie im Hinblick auf Dosisreduktion, Verbesserung der Bildqualität und als Ersatz für ein Streustrahlenraster analysiert werden.

Material und Methoden:

An 20 Körperspendern wurden insgesamt 385 Röntgenaufnahmen des Beckens und der Halswirbelsäule (2 Ebenen) mit verschiedenen Aufnahmeeinstellungen angefertigt. Die Aufnahmen wurden von vier Radiologen mittels visual grading characteristics (VGC) – Analyse bewertet. Hierbei diente die Fläche unter der VGC-Kurve (AUC) als Maß für den Unterschied in der Bildqualität.

Ergebnisse:

Ohne iterative Streustrahlenkorrektur wurde die Bildqualität der rasterlosen Aufnahmen signifikant schlechter bewertet als die der Aufnahmen mit Streustrahlenraster (AUC 0,389; p = 0,005); mit iterativer Streustrahlenkorrektur wurde eine gleichwertige Bildqualität erzielt (AUC 0,498; p = 0,963). Eine Dosisreduktion von 50% bei rasterlosen Aufnahmen führte zu einer signifikanten Verschlechterung der Bildqualität (AUC 0,415; p = 0,001); auch dies konnte mithilfe der iterativen Streustrahlenkorrektur vollständig ausgeglichen werden (AUC 0,512; p = 0,588).

Schlussfolgerungen:

Die iterative Streustrahlenkorrektur in der Projektionsradiografie des Skeletts hat das Potenzial, die Bildqualität bei gleichbleibender Patientendosis zu verbessern, die Strahlenexposition des Patienten bei gleichbleibender Bildqualität zu reduzieren oder bei gleichbleibender Strahlenexposition eine vergleichbare Bildqualität zu einer Streustrahlenraster-gestützten Aufnahme zu erzielen.