Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(S 01): S36
DOI: 10.1055/s-0038-1641863
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Versorgungsforschung I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Digitale Diabetologie – Die „Epidemiologie“ diabetes-spezifischer mHealth-Apps im Zeitraum von 2015 bis 2018

C Eberle
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fulda, Germany
,
C Ament
2   Universität Augsburg, Lehrstuhl für Regelungstechnik, Augsburg, Germany
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Publication History

Publication Date:
26 April 2018 (online)

 

Fragestellung:

Weltweit liegt der Smartphone-Nutzer-Anteil derzeit bei ca. 2,5 Milliarden (ca. 33%). Bezogen auf die USA und Deutschland liegt der Anteil aktuell bei jeweils ca. 74% (2015: ca. 59%): Die Altersgruppe der 14 – 29-Jährigen ist mit ca. 93% praktisch gesättigt, die Altersgruppe der > 65-Jährigen ist mit ca. 39% vertreten. Doch wie haben sich von 2015 zu 2018 die Anteile bei den Nutzern der diabetes-spezifischen mHealth-Apps entwickelt?

Methodik:

Insgesamt wurden 248 mHealth-Apps in „Google Play“ und 200 Apps im „Apple App Store“ analysiert. Die mHealth-App-Beschreibungen wurden nach spezifischen Diabetestypen automatisiert klassifiziert.

Ergebnisse:

Die Zahl der Installationen liegt aktuell bei 9,4 Mio. („Google Play“) + 5,6 Mio. („Apple App Store“) = 15 Mio. insgesamt. Dabei adressieren 35,2% der Installationen die Klassifikation „Diabetes mellitus Typ 1 (DM 1)“, zzgl. 1,1% „Latent Autoimmune Diabetes in Adults (LADA)“, 47,6% „Diabetes mellitus Typ 2 (DM 2)“ und 32,0% „Gestationsdiabetes (GDM)“. Im Jahr 2015 lag die Zahl der Installationen bei 4,0 Mio. („Google Play“) + 2,7 Mio. („Apple App Store“) = 6,7 Mio.

Schlussfolgerungen:

Die Zahl der diabetes-spezifischen mHealth-App-Nutzer hat sich seit dem Jahr 2015 mehr als verdoppelt und ist im Verhältnis zu den Smartphone-Nutzern im Allgemeinen überproportional gestiegen. Gemessen an ca. 425 Mio. Diabetikern weltweit ist der Anteil an Nutzern einer diabetes-spezifischen mHealth-App weltweit mit knapp 4% immer noch sehr gering. Bezogen auf die Prävalenz wurden signifikant mehr mHealth-Apps der Klassifikationen „DM 1“ und „GDM“ installiert. Unter demographischen Gesichtspunkten ist zukünftig von einer steigenden Installationszahl bei „DM 2“ auszugehen. Weiteres Wachstum ist durch bessere Integration der mHealth-Apps im Zuge der Digitalisierung in der medizinischen Versorgung zu erwarten.