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DOI: 10.1055/s-0038-1645933
Effekt der Geburtsumgebung auf den Geburtsmodus und das Wohlbefinden von Frauen am Geburtstermin: Studienprotokoll einer randomisiert kontrollierten Studie (BE-UP)
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
11. April 2018 (online)
Ziel:
Die multizentrische, konfirmatorische klinische Studie prüft, ob eine Umgestaltung des Gebärraums patientenrelevante Outcome-Parameter, wie den Geburtsmodus oder die mütterliche Selbstbestimmung, signifikant beeinflusst. Sie stützt sich auf sozialwissenschaftliche Theorien (Techniksoziologie, Symbolischer Interaktionismus) und Ergebnisse internationaler Forschungsarbeiten.
Die Studie mit einer Laufzeit von 3 Jahren wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert (Förderkennzeichen: 01KG1715).
Methodik:
Ab April 2018 werden in 12 geburtshilflichen Abteilungen/Kliniken in fünf Bundesländern ca. 4.000 schwangere Frauen entweder der Interventionsgruppe (neugestalteter Gebärraum: kein zentrales Kreißbett, jedoch Hilfsmittel zur Förderung der Mobilität und aufrechten Körperhaltung) oder der Kontrollgruppe (üblicher Gebärraum) randomisiert zugewiesen. Einschlusskriterien sind u.a. Einling in Schädellage, mind. 37+0 voll. Schwangerschaftswochen und geplante vaginale Geburt. Es werden Prozess- und Outcomedaten dokumentiert, deren Qualität durch kontinuierliches Monitoring sichergestellt wird.
In der nach Parität stratifizierenden Datenauswertung kommen Verfahren der deskriptiven und Interferenzstatistik (multivariate Regressionsanalysen) zur Anwendung.
Ergebnisse:
Das primäre Outcome ist die Rate an vaginalen Geburten. Sekundäre Outcomes sind die erlebte Selbstwirksamkeit der Frau während ihrer Geburt, die Rate an medizinischen Interventionen sowie die mütterliche und perinatale Morbidität. Die gesundheitsökonomische Analyse prüft das Kosten-Wirksamkeit-Verhältnis in beiden Studienarmen. Die Befragung der Hebammen und Ärzt/innen nach Abschluss der Rekrutierungsphase gibt Auskunft über ihre Arbeitszufriedenheit.
Schlussfolgerung:
Die Intervention ein hohes Potenzial, mit geringen Kosten und geringem Aufwand bundesweit implementiert zu werden. Die Ergebnisse können Grundlage für die Gestaltung der Gebärumgebung und des Arbeitsplatzes sein.