Z Gastroenterol 2018; 56(05): e13
DOI: 10.1055/s-0038-1648587
Kategorie: Poster „klinisch orientierte Forschung“
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopische Therapie der nekrotisierenden Pankreatitis mit walled-off necrosis mittels HotAxios Stent- Eine retroperspektive Analyse der Jahre 2016/2017

A Mehrl
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
M Küchle
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
I Zuber-Jerger
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
A Kandulski
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
S Schmid
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
M Müller-Schilling
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
K Weigand
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Mai 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die Therapie der nekrotisierenden Pankreatitis sowie der damit einhergehenden Komplikationen stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Mit dem HotAxios Stent steht eine neue endoskopische Therapieoption zur Verfügung. Im Folgenden werden die Erfahrungen und Resultate der Therapie mittels HotAxios Stent aus den Jahren 2016/2017 am UKR vorgestellt.

Methoden:

Es erfolgte eine retroperspektive Analyse sämtlicher in den Jahren 2016/2017 mit einem HotAxios Stent behandelten Patienten am UKR. Primäre Endpunkte der Studie waren zum einen der technische, zum anderen der medizinische Erfolg. Letzterer war als eine Reduktion der walled-off necrosis (WON) auf einen Durchmesser < 2 cm sowie eine Rückbildung der Symptomatik des Patienten definiert. Als sekundäre Endpunkte wurde die Anzahl von Blutungen, Dislokationen, Perforationen, Notwendigkeit zur chirurgischen Intervention sowie Schmerzen untersucht.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 14 Männer (73%) und 5 Frauen (27%) mit WON behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 58,8 Jahre (39y – 83y). In 14 Fällen (73%) bestand eine akute Pankreatitis und in 5 Fällen (27%) eine acute-on chronic Pankreatitis. Die durchschnittliche Größe der WON betrug 10,9 cm (5 cm – 19 cm). In 9 Fällen (47,5%) lag eine äthyltoxische Genese, in 8 Fällen (42%) eine billiäre Genese und in 2 Fällen (10,5%) eine unklare Genese vor. Es wurde 9 Mal der 10 × 10 mm (45%) sowie 11 Mal der 10 × 15 mm (55%) HotAxios Stent verwendet. In 19 Fällen (95%) kam es zu einer erfolgreichen Stentapplikation, mit Beschwerdebesserung und Reduktion der Zystengröße auf kleiner 2 cm. Davon musste bei einem Patienten (5%) zusätzlich eine endoskopisch nicht zu-gängliche Pseudozyste radiologisch drainiert werden. In einem Fall (5%) kam es bei der Anlage zu einer Fehlanlage ins Duodenum, wobei der Patient asymptomatisch blieb. Im weiteren Verlauf war die Pseudozyste ohne weitere Therapie regredient. In einem Fall wurde ein Patient nach erfolgreicher Therapie im Jahr 2016 im Jahr 2017, bei einem erneuten Schub, ein zweites Mal mittels Hot-Axios Stent versorgt (5%). In 9 Fällen (45%) erfolgte eine Nekrosektomie, wobei im Schnitt 4,7 Sitzungen Nekrosektomien durchgeführt wurden (1 – 9). Ferner konnten in 12 Fällen (60%) die ein-gebrachten Stents, nach kompletter Abheilung bereits komplikationslos wieder entfernt werden. Bei den restlichen Patienten ist eine Stententfernung geplant bzw. die Patienten stellten sich nicht zur geplanten Weiterbehandlung mit Stententfernung vor (n = 2) (10%) (Lost of Follow-up).

Resultate:

Die Behandlung mittels HotAxios Stent stellt eine vielversprechende, komplikationsarme Möglichkeit der transgastralen endoskopischen Therapie der WON dar. Die Vorteile im Vergleich zu den bisherigen Methoden liegen in der Möglichkeit zum einfachen Debridement sowie der schnelleren und einfacheren Einbringung (one step vs. two step) und Entfernung.