Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e9
DOI: 10.1055/s-0038-1651695
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste epidemiologische Ergebnisse des BRandO-Biology and Outcome (BiO)-Projekts – einer Registerstudie zum biologischen Erkrankungsprofil und klinischen Verlauf bei Mamma- und Ovarialkarzinomen (BReast and Ovarian Cancer)

A de Gregorio
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
P Möller
2   Institut für Pathologie, Universitätsklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
D Rothenbacher
3   Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm, Ulm, Deutschland
,
A Rempen
4   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Diakonieklinikum, Schwäbisch-Hall, Deutschland
,
E Schlicht
5   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Kliniken Ostalb, Mutlangen, Deutschland
,
S Fritz
6   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Sanaklinikum Biberach, Biberach, Deutschland
,
F Flock
7   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Memmingen, Memmingen, Deutschland
,
T Kühn
8   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Esslingen, Esslingen, Deutschland
,
F Thiel
9   Klinik am Eichert, Frauenklinik, Göppingen, Deutschland
,
R Felberbaum
10   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Kempten, Kempten, Deutschland
,
P Kuhn
11   Comprehensive Cancer Center Ulm, Universitätsklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
M Tzschaschel
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
T Friedl
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
W Janni
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
J Huober
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
G Nagel
3   Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm, Ulm, Deutschland
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Further Information

Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Hintergrund:

Das BRandO-Bio-Projekt ist eine prospektive Registerstudie mit integrierter Biobank (Tumorgewebe und Blut). Ziel der Studie ist es Patienten mit neu diagnostiziertem Mamma- oder Ovarialkarzinom, sowie seltenen, malignen Ovarialtumoren an der Universitätsfrauenklinik Ulm und den Netzwerkkliniken der Alb-Allgäu Bodenseeregion zu erfassen. In ausgewählten Zentren (n = 7) werden zusätzlich systematisch Lebensstilaspekte sowie soziodemografische Faktoren per Fragebögen erfasst.

Methoden:

Nach einer Pilotphase in Ulm (Studienstart 1/2016) konnten ab März 2017 die Rekrutierung an 19 externen Zentren begonnen werden. Bis 31.12.2017 wurden insgesamt 761 Patienten mit Mamma- oder Ovarialkarzinomen eingeschlossen, denen teilweise ein epidemiologischer Fragebogen ausgehändigt wurde. Auswertbare Fragebögen lagen von insgesamt 382 Patienten vor (Stand 15.01.2018).

Ergebnisse:

Das durchschnittliche Alter bei Patienten lag bei 59,5 Jahren. Die Mehrheit der Patienten war nicht adipös (BMI < 30 in 83,1%) sowie Nichtraucher (85,2%, davon 30,2% Exraucher). Die Mehrheit der befragten Patienten beurteilte ihren Gesundheitszustand selbst als gut bis sehr gut (62,6%).

Während die gynäkologische Krebsfrüherkennung im untersuchten Patientenkollektiv fest etabliert scheint (Teilnahmerate 96,1%), gab weniger als die Hälfte der Probanden an regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge zu gehen (44,4%). Dennoch fand sich bei über 54% der Teilnehmer eine positive Anamnese für Karzinomerkrankungen in der Familie.

Zusammenfassung:

Im Rahmen des BRandO-Bio-Projekts konnte bei Mamma- und Ovarialkarzinompatientinnen in der Alb-Allgäu-Bodenseeregion eine hohe Rücklaufquote der epidemiologischen Fragebögen erzielt werden. Interessanterweise fand sich bei der Mehrheit der Befragten eine positive Familienanamnese hinsichtlich Karzinomerkrankungen. Neben der Erfassung klassischer Tumorregisterdaten einer geografisch definierten Patientenkohorte können durch epidemiologischen Daten zusätzliche Informationen zur weiteren Charakterisierung von Risikofaktoren und soziodemografischen Aspekten bei Tumorpatienten erhoben werden.