Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e41
DOI: 10.1055/s-0038-1651788
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Distante Filialisierung in der Mamma durch ein seröses Ovarialkarzinom

B Roca Ripoll
1   University Medical Cancer Center, Universitätsfrauenklinik Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
M Hetterich
1   University Medical Cancer Center, Universitätsfrauenklinik Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
S Schüler-Toprak
1   University Medical Cancer Center, Universitätsfrauenklinik Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
S Seitz
1   University Medical Cancer Center, Universitätsfrauenklinik Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
M Evert
2   Pathologisches Institut der Universität, Pathologie, Regensburg, Deutschland
,
H Wiesinger
3   Pathologische Gemeinschaftspraxis, Pathologie, Regensburg, Deutschland
,
E Gahleitner
4   Radiologische Praxis, Radiologie, Regensburg, Deutschland
,
O Ortmann
1   University Medical Cancer Center, Universitätsfrauenklinik Regensburg, Regensburg, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Einleitung:

Fernmetastasen eines Ovarialkarzinoms sind nur selten in der Mamma lokalisiert. In der Literatur sind hierzu nur wenige Einzelfälle beschrieben. Am häufigsten werden sie beim serös papillären Ovarialkarzinom gefunden.

Kasus:

Wir präsentieren die Kasuistik einer 58-jährigen Patientin, bei der im Rahmen der Abklärung einer neu aufgetretener Dyspnoe sonographisch Pleuraergüsse sowie Aszites und ein unklarer Unterbauchtumor auffielen. Es konnten durch Pleura- und Aszitespunktion maligne Zellen eines Ovarialkarzinoms isoliert werden. Es erfolgte 08/2016 die Längsschnittlaparotomie mit ausgedehntem Tumordebulking, durch das ein makroskopischer Tumorrest unter 5 mm erreicht werden konnte. Histologisch ergab sich ein high grade seröses Ovarialkarzinom, Tumorstadium FIGO IIIc. Nach Beschluss der interdisziplinären Tumorkonferenz wurde eine Systemtherapie mit 6 Zyklen Carboplatin/Taxol und Avastin eingeleitet.

In 11/2017 wurde mittels CT Staging ein Rezidiv diagnostiziert und die Systemtherapie mit Carboplatin/Caelyx begonnen. 01/2018 fiel im Rahmen einer Mammografie eine 6 cm messende Mikroverkalkung im oberen äußeren Quadranten der linken Mamma auf. Sonographisch zeigten sich inhomogene Echostrukturen sowie ein Herdbefund von 15 mm. Auch MR-tomographisch sah man eine Anreicherung. In der Stanzbiopsie zeigte sich eine Metastase passend zum serösen Ovarialkarzinom. Im interdisziplinären Tumorboard wurde die Fortsetzung der Systemtherapie mit Carboplatin/Caelyx beschlossen sowie die regelmäßige Kontrolle des intramammären Befundes.

Fazit:

Bei neu aufgetretenem Herdbefund im Bereich der Mamma bei einer Patientin mit einem Ovarialkarzinom muss eine metastatische Infiltration in der Differentialdiagnostik berücksichtigt werden. Entscheidend ist hier die weitführende Mammadiagnostik sowie die histologische Sicherung des Befundes um ein simultanes primäres Mammakarzinom auszuschließen.