Hamostaseologie 1993; 13(04): 167-171
DOI: 10.1055/s-0038-1655232
Originalarbeiten/Original Articles
Schattauer GmbH

Kontrolle des individuellen antikoagulatorischen Effekts einer Behandlung mit oralen Cumarin-Derivaten in niedriger Intensität durch Messung des Prothrombinfragments F1+2

H. D. Bruhn
1   I. Medizinische Universitätsklinik Kiel (Direktor: Prof. Dr. U. R. Fölsch)
,
K. -H. Zurborn
1   I. Medizinische Universitätsklinik Kiel (Direktor: Prof. Dr. U. R. Fölsch)
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Publikationsdatum:
26. Juni 2018 (online)

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Zusammenfassung

Bei 164 Patienten wurden die Zitratplasmen unter einer stabilen oralen Antikoagulation untersucht. Verglichen mit einem Kontrollkollektiv von 47 gesunden, nichtantikoagulierten Personen zeigten die 164 Patienten unter stabiler oraler Antikoagulation eine signifikante Verminderung des Plasmaspiegels des Prothrombinfragments F1+2 (p <0,0005). Die Reduktion des Plasmaspiegels des Prothrombinfragments F1+2 ist also direkt abhängig von der Intensität der oralen Antikoagulation und daher zur Kontrolle des erreichten antikoagulatorischen Effekts geeignet. Diese Feststellung trifft besonders auch für eine orale Antikoagulanzienprophylaxe niedriger Intensität (INR <2,0) zu, die durch Analyse der Thromboplastinzeit in ihrer Wirkung nicht ausreichend erfaßt werden kann, und die derzeit zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern, bei implantierten St.-Jude-Medical-Herzklappenprothesen, in der chirurgischen Thromboseprophylaxe, bei zentralen Venenkathetern und in der primären Herzinfarktprophylaxe klinisch geprüft wird.