Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(06): 621-622
DOI: 10.1055/s-0038-1655515
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fallvorstellung: Ektope Schwangerschaft im rudimentären Uterushorn

C Scherzinger
1   Klinikum Nürnberg, Klinik für Frauenheilkunde, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Nürnberg
,
T Koch
1   Klinikum Nürnberg, Klinik für Frauenheilkunde, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Nürnberg
,
C Brucker
1   Klinikum Nürnberg, Klinik für Frauenheilkunde, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Nürnberg
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Publication History

Publication Date:
25 June 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Inzidenz kongenitaler Uterus-Malformationen liegt bei etwa 1:200 – 600. Bei Fehlentwicklung eines Müller'schen Ganges kann es zur Ausbildung eines Uterus unicornis mit rudimentärem Uterushorn kommen.

Wir berichten über den seltenen Fall einer ektopen Schwangerschaft im rudimentären Uterushorn.

Epikrise:

Die Vorstellung der 37-jährigen IIG IP erfolgte in der rechnerisch 7. Schwangerschaftswoche (SSW) bei bis dahin nicht bekannter Schwangerschaft wegen Unterbauchschmerzen und Blutungen. Es besteht Z.n. ICSI mit nachfolgender Sectio 6 Jahre zuvor; ein rudimentäres Uterushorn links war bereits bekannt. Die Familienplanung war abgeschlossen. Sonographisch zeigte sich eine intakte, zeitgerecht entwickelte Einlingsgravidität im rudimentären Uterushorn. Mit der Patientin wurden Befund und Prognose ausführlich besprochen; sie wünschte die Entfernung der Schwangerschaft, wenn möglich mit Uteruserhalt. Die laparoskopische Entfernung des Uterushorns links gelang problemlos, die Demissio erfolgte nach unauffälligem Verlauf am 5. postoperativen Tag.

Ergebnis:

Intakte Schwangerschaft in der 7. SSW im rudimentären Uterushorn.

Schlussfolgerung:

Ektope Schwangerschaften im rudimentären Uterushorn sind selten (1 von 76.000 – 150.000 Schwangerschaften) und mit einem hohen Komplikationsrisiko behaftet. Meist kommt es zwischen 10 und 15 – 20 SSW zur Ruptur, selten wird über ein Fortbestehen der Schwangerschaft bis zum 3. Trimenon berichtet. Berichte über lebendgeborene Kinder sind selten (0 – 13%). Essentiell zur Früherkennung ist die gründliche (Ultraschall-) Diagnostik in der Frühschwangerschaft. In den ersten Wochen der Schwangerschaft kann die Entfernung meist laparoskopisch erfolgen. Intraoperativ ist ein erhöhtes Augenmerk auf begleitende Malformationen der Harnwege mit atypischem Verlauf des Ureters zu legen.